Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes 2019

Kartenbeschreibung

In den Karten wird die Mächtigkeit der stark bis mittel wasserdurchlässigen Sedimente bis zur obersten bindigen Schicht, d. h. den Sedimenten mit einer nur noch mittel bis geringen Wasserdurchlässigkeit im Land Berlin dargestellt.

Die Berechnung erfolgte in Karte 02.22.1 von der Geländeoberkante bis zur obersten bindigen Schicht, in Karte 02.22.2 ab einem Meter unterhalb der Geländeoberkante bis zur obersten bindigen Schicht.

Die Mächtigkeit der stark bis mittel wasserdurchlässigen Sedimente ist in vier bzw. drei Farbabstufungen in der Karte dargestellt (0-1 m, 1-2 m, 2-5 m, > 5 m), wobei die Karte ohne Berücksichtigung des obersten Meters nur drei Klassen zeigt (1-2 m, 2-5 m, > 5 m). Die gewählte Klassifizierung lehnt sich an den Erfordernissen unterschiedlicher Arten von Versickerungsanlagen (Flächen-, Mulden- oder Mulden-Rigolen-Versickerung) an.

Die Zuordnung der einzelnen Bohrungen zu den Klassen der Mächtigkeit der stark bis mittel wasserdurchlässigen Sedimente bis zur obersten bindigen Schicht zeigt Tabelle 2.

Tabelle 2: Verteilung der Wasserdurchlässigkeit nach Klassen (bohrungsbezogen)

Tabelle 2: Verteilung der Wasserdurchlässigkeit nach Klassen (bohrungsbezogen)

Die prozentuale Verteilung der einzelnen Klassen der Mächtigkeit bis zur bindigen Schicht bezogen auf der Landesfläche von Berlin zeigt, dass im Gegensatz zur Bohrungsanzahl fast 50 % der Fläche der Klasse > 5,0 m zugeordnet werden (Tabelle 3).

Tabelle 3: Verteilung der Wasserdurchlässigkeit nach Klassen (flächenbezogen)

Tabelle 3: Verteilung der Wasserdurchlässigkeit nach Klassen (flächenbezogen)

Darstellung einzelner Bohrungen

Neben der flächenhaften Darstellung der Mächtigkeit der obersten stark bis mittel wasserdurchlässigen Schicht können durch Anklicken auf den jeweiligen Bohrpunkt schematische, bohrungsbezogene Grafiken abgerufen werden. Hier wird für eine konkrete Bohrung ein stark vereinfachtes geologisches Profil, das klassifizierte geologische Profil und die Mächtigkeit der obersten stark bis mittel wasserdurchlässigen Schicht dargestellt (Abb. 1a, 1b). Zusätzlich wird der für die Bemessung von Versickerungsanlagen relevante Grundwasserflurabstand angezeigt, wobei aufgrund der Lage der Bohrung hier in folgende Fälle unterschieden wird:

  • im Urstrom- und Panketal außerhalb von Wasserschutzgebieten: Grundwasserflurabstand des zeMHGW (maßgeblich für die Planung von Versickerungsanlagen außerhalb von Wasserschutzgebieten).
  • innerhalb von Wasserschutzgebieten: Grundwasserflurabstand des zeHGW (maßgeblich für die Planung von Versickerungsanlagen innerhalb von Wasserschutzgebieten).
  • Hochflächen: Auf den Hochflächen ist derzeit kein zeMHGW verfügbar.

Abbildung 1a: Schematische Darstellung einer Bohrung mit Angaben zur Mächtigkeit der stark bis mittel wasserdurchlässigen Schicht und des Grundwasserflurabstandes

Abbildung 1b: Schematische Darstellung einer Bohrung mit Angabe der Mächtigkeit der stark bis mittel wasserdurchlässigen Schicht

Abbildung 1b: Schematische Darstellung einer Bohrung mit Angabe der Mächtigkeit der stark bis mittel wasserdurchlässigen Schicht

Die Karten über die Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes sowie die klassifizierten Profile bilden eine übergeordnete Planungs- und Steuerungshilfe für den Bau von dezentralen Versickerungsanlagen für Regenwasser. Kleinräumige Betrachtungen des Versickerungspotenzials sind aufgrund von diesbezüglich relevanten Unschärfen in der Gesteinsansprache der Bohrungen – die Informationen in der geologischen Landesdatenbank dienen der geologischen Landesaufnahme im Allgemeinen und wurden nicht primär zur Einschätzung der Versickerungsleistung der Schichten der oberen fünf Meter erstellt – und aufgrund der gewählten Methode nicht möglich. Der Vorhabenträger hat daher vor dem Bau der Anlage zur Regenwasserversickerung die Pflicht Vorort-Untersuchungen, wie Bohrungen oder Infiltrationsversuche, durchzuführen.