Versorgung mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen 2016

Kartenbeschreibung

Die Karte stellt die Grünanlagen, Wälder und die Wohngebiete dar. Je nach block- bzw. blockteilflächen-bezogenem Versorgungsgrad mit öffentlichen Grünanlagen und dem örtlichen Anteil an privaten bzw. halböffentlichen Freiräumen werden insgesamt 12 Farbklassen unterschieden (siehe Matrix der Legende, Abb. 3). Die Spanne reicht von der Kombination „versorgt mit öffentlichem Grün in Verbindung mit einem hohen Anteil an privatem bzw. halböffentlichen Freiräumen“ bis zur Kombination von „nicht versorgt mit öffentlichem Grün in Verbindung mit einem geringen Anteil an privatem bzw. halböffentlichen Freiräumen“.

Tab. 2: Versorgung mit versorgungswirksamen Grünflächen pro Bezirk (unter Bezug auf die jeweiligen Planungsräume (PLR))

Tab. 2: Versorgung mit versorgungswirksamen Grünflächen pro Bezirk (unter Bezug auf die jeweiligen Planungsräume (PLR))

Die Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen für die Berliner Bezirke, die im Verfahren berechnet wurden, und differenziert diese nach Gesamteinwohnerzahl sowie der Anzahl der nicht berücksichtigten Einwohner in Blöcken mit Einwohnerzahlen unter dem Schwellenwert von 10 Einwohnern pro ha. Die weiteren Spalten unterteilen sich in die vier Versorgungsgrade „versorgt“ bis „nicht versorgt“ und die davon jeweils betroffenen Einwohner (vgl. Berechnung des Versorgungsgrades). Nicht versorgte Einwohner sind diejenigen, die in Wohngebieten leben, die nicht in Wohnungsnähe mit – im Sinne der Versorgungsanalyse – nutzbaren Grünanlagen versorgt werden.

Innenstadtbereiche

In der Karte wird die Versorgungssituation blockbezogen differenziert dargestellt. Besonders schlecht stellt sich die Situation erwartungsgemäß in den Innenstadtbereichen mit gründerzeitlicher Bebauung dar.

Generell überwiegt in diesen Innenstadtquartieren die geschlossene Blockbebauung. Auch Kerngebietsbereiche, die jeweils durch einen geringen Anteil an privaten bzw. halböffentlichen Freiflächen gekennzeichnet sind, weisen eine sehr hohe bauliche Dichte auf. In diesen Gebieten bestehen sowohl im privaten als auch im öffentlichen Bereich gravierende Freiraumdefizite.

In der Innenstadt überwiegen die kleinen, isoliert voneinander gelegenen Grünanlagen. Sie sind häufig als Stadtplätze angelegt und können den dort vorhandenen Bedarf an wohnungsnahem Grün bedingt durch die hohe Einwohnerdichte bei weitem nicht decken.

Außenbezirke

In den Außenbezirken stellt sich die Situation insgesamt besser dar. Die vorhandenen Grünanlagen sind häufig flächenmäßig größer, teilweise reichen Waldgebiete direkt an Wohnquartiere heran. Aufgrund der weniger dichten Bebauungsstruktur ist die Einwohnerzahl deutlich geringer.

In der Regel ist in den Außenbezirken der Anteil an privatem Grün aufgrund der vorherrschenden Einzel- bzw. Reihenhausbebauung relativ hoch, so dass Defizite aus dem öffentlichen Bereich zum Teil kompensiert werden.

Anders stellt sich die Situation der am Stadtrand gelegenen, durch Punkthochhäuser oder Hochhausketten charakterisierten Großsiedlungen dar. Während in Marzahn und Hellersdorf die Freiflächen des Wuhletals und der Hönower Weiherkette überwiegend eine gute Versorgung mit Grün gewährleisten, bestehen im Märkischen Viertel und in der Gropiusstadt erhebliche Defizite. Dort fehlen öffentliche Grünflächen, so dass eine Unterversorgung trotz großer Wohnhöfe und Anbindung an den Freizeitpark Lübars bzw. das Rudower Wäldchen zu verzeichnen ist.

Entwicklung der Versorgungssituation zwischen 2011 und 2016

Das Bevölkerungswachstum der Stadt Berlin führt seit 2010 zu einem deutlichen Anstieg der Einwohnerzahl des Landes um etwa 300.000 und liegt heute (30.06.2017) bei rund 3.690.000 Menschen. Dabei verteilt sich die Zunahme der Einwohnerinnen und Einwohner nicht gleichmäßig über die einzelnen Bezirke, sondern schwankt zwischen knapp 50.000 Menschen in Mitte und etwa 14.000 zusätzlichen Einwohnerinnen und Einwohnern in Steglitz-Zehlendorf (Amt für Statistik (AfS) Berlin Brandenburg 2017).

Soweit diesen zusätzlichen Einwohnern im Hinblick auf die Versorgung mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünflächen kein Ausgleich durch Neuanlage von Parks geboten wird, verschlechtert sich die Versorgungssituation örtlich mehr oder weniger stark. Maßnahmen der baulichen Innenverdichtung von Blöcken reduzieren dabei zusätzlich den Anteil an privaten und halböffentlichen Freiräumen in den Wohngebieten.

In der Veränderungskartierung von 2011 bis 2016 (pdf; 12,8 MB) werden flächendeckend pro Block- bzw. Blockteilfläche Verbesserungen oder Verschlechterungen um eine, zwei oder drei Stufen in den Versorgungskategorien dargestellt. Bei den grau dargestellten Kategorien “Bewertung ausschließlich 2011” und “Bewertung ausschließlich 2016” handelt es sich um Block- bzw. Blockteilflächen, bei denen die Auswertungsgrenze von 10 EinwohnerInnen/ha im jeweiligen Jahr unterschritten wurde.

Die Karte zeigt, dass stadtweit nur auf relativ wenigen Flächen eine Veränderung der Versorgungssituation stattgefunden hat. Es überwiegen zudem Veränderungen um eine Versorgungsklasse. Allerdings sind in einigen Ortslagen große Veränderungen zu verzeichnen. Die Veränderung der Versorgungssituation im Bereich Reinickendorf /Borsigwalde im Planungsraum Klixstraße. resultiert aus der Eintragung der Kolonie Wackerweg als öffentliche Grünanlage ins Grünflächeninformationssystem (GRIS). Das führt zu einer Verbesserung, die jedoch eingeschränkt beurteilt wird, da die Koloniewege nur wenige Erholungsfunktionen erfüllen.

An drei Beispielen sollen sowohl positive Wirkungendurch die Neuanlage eines Parks als auch Verschlechterungen der Versorgungssituion näher verdeutlicht werden.

Abb. 3a: Entwicklung der Versorgungssituation mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen zwischen 2011 und 2016 - Beispiel 1: Bezirk Treptow-Köpenick, Ortsteil Altglienicke: hier hat sich die Versorgungssituation aufgrund der Anlage einer Parkanlage nördlich der Straße „Zum Alten Windmühlenberg“ im umgebenden Stadtquartier um drei Stufen verbessert.

h6. Beispiel 1: Bezirk Treptow-Köpenick, Ortsteil Altglienicke: hier hat sich die Versorgungssituation aufgrund der Anlage einer Parkanlage nördlich der Straße „Zum Alten Windmühlenberg“ im umgebenden Stadtquartier um drei Stufen verbessert.

Abb. 3b: Entwicklung der Versorgungssituation mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen zwischen 2011 und 2016 - Beispiel 2: Die Versorgungssituation im Bereich der Panke östlich der Chausseestraße und westlich der S-Bahn im Bezirk Mitte hat sich durch die Erhöhung der Einwohnerdichte um eine Stufe verschlechtert.

h6. Beispiel 2: Die Versorgungssituation im Bereich der Panke östlich der Chausseestraße und westlich der S-Bahn im Bezirk Mitte hat sich durch die Erhöhung der Einwohnerdichte um eine Stufe verschlechtert.

Abb. 3c: Entwicklung der Versorgungssituation mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen zwischen 2011 und 2016 - Beispiel 3: Die Blöcke nördlich der Urbanstraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben sich in der Versorgungssituation um eine Stufe verschlechtert im Vergleich der Jahre 2011 und 2016, bedingt duch die Zunahme der Einwohnerzahl, u.a. durch Umwandlung des alten Krankenhaus-Areals Am Urban zu Wohnzwecken.

h6. Beispiel 3: Die Blöcke nördlich der Urbanstraße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg haben sich in der Versorgungssituation um eine Stufe verschlechtert im Vergleich der Jahre 2011 und 2016, bedingt duch die Zunahme der Einwohnerzahl, u.a. durch Umwandlung des alten Krankenhaus-Areals Am Urban zu Wohnzwecken.

Abb. 3d: Entwicklung der Versorgungssituation mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen zwischen 2011 und 2016 - Legende

Abb. 3: Entwicklung der Versorgungssituation mit wohnungsnahen, öffentlichen Grünanlagen zwischen 2011 und 2016.