Okka Esther Hungerbühler - Die Faule Nuss

31. August – 27. Oktober 2019

“Ich stelle mir vor”, so Okka-Esther Hungerbühler, “dass wir durch die Villa von Geistern anderer Zeiten beobachtet werden.” Was sind das für Geister aus anderen Zeiten? Ist es der Bauherr, der Bankier Carl Schwartz, 1915 verstorben, der nun in seiner ehemaligen Sommerresidenz seinen Spuk treibt? Sind es seine beiden Töchter Gabriele und Charlotte oder ist es gar die Haushälterin Auguste? Nein, der Horizont der Künstlerin ist weitaus größer und reicht von alten und neuen Märchen bis hin Science Fiction, dem Land der Kindheit und der Phantasie entstammt ihr Personal. Nie sind es konkrete Personen, doch sind es Figuren ganz eigenen Charakters. Ästhetisch nonchalant durch Materialien wie Pappmaché, Pfeifenputzer, Glitzer, Klebefolie können sie glamourös und verspielt, rührendfragil und übermütig sein. Eingesetzte Robotik wirkt nie technoid, sondern unterstützt und ermöglicht die Wesensgebung.
Ausgestellt sind die Skulpturen – wie üblich bei Okka-Esther Hungerbühler – im Zusammenhang mit Malerei, in der sich – wie in der Pop Art und in Comics – Gegenständlichkeit mit Abstraktion verbindet und auch der romantische Konzeptualismus lässt grüßen – ambivalente Bildfantasien zwischen Erinnerungen, Träumen, Abgründen und Humor mit eigener Virtuosität jenseits von Erhabenheit und bad painting.

Schwartzsche Villa, Galerie
Grunewaldstraße 55, 12165 Berlin
Mo-So 10-18 Uhr
Eintritt frei
Zur Ausstellung erscheint im Distanz-Verlag ein Katalog mit einem Text von Maurin Dietrich.

Rahmenprogramm
Freitag, 30. August, 18 Uhr
Vortrag von Dr. Larissa Kikol, Kunstwissenschaftlerin und Autorin:
Tollste Kunst – Spiel und Kindlichkeit in der zeitgenössischen
Kunst

Veranstalter: Fb Kultur Steglitz-Zehlendorf
Infos: 030 90 299 2302, Eintritt frei, www.kultur-steglitz-zehlendorf.de

Gefördert aus Mitteln des Ausstellungsfonds für die Kommunalen Galerien der Berliner Bezirke und des Bezirkskulturfonds