Mehr in das gesellschaftliche Leben einbeziehen

Gruppenbild der Generationen mit Schrifttafeln Ja zum Alter

von Ursula A. Kolbe

Ältere Menschen aktiv in das gesellschaftliche Leben ihres Umfeldes mit einzubeziehen, ist Anliegen nur weniger Kommunen. Das ist das Ergebnis, die die BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen) in Auftrag gegeben hat. Die Befragung von 33 Städten und Gemeinden in vier Bundesländern zu Beratungsangeboten, Begegnungsstätten und der Förderung von ehrenamtlichem Engagement ergab, dass die kommunalen Angebote vor Ort dem Bedarf der Seniorinnen und Senioren entsprechen und für sie erreichbar sind.

Die BAGSO fordert eine Initiative des Bundes, in die auch die Länder einbezogen werden sollen. Ziel müsse es sein, dass die Angebote vor Ort dem Bedarf der Seniorinnen und Senioren entsprechen und für sie erreichbar sind. Die erheblichen Rückstände müssten zügig abgebaut werden. – „In dieser Zeit raschen und deutlichen Wandels der Altersstrukturen ist das Teilhabeangebot auch für Ältere besonders wichtig. Die Kommunen brauchen gestärkte Kompetenz, aber auch die finanziellen Mittel dafür.

Das wird auch helfen, der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in allen Landesteilen näher zu kommen“, unterstreicht der BAGSO-Vorsitzende Franz Müntefehring. In der Studie werden die Angebote für Teilhabe im Sinne von § 71 SGB XII eingesetzten Mittel in den befragten Kommunen verglichen. Das finanzielle Engagement reicht von 0 bis 34 Euro pro Jahr und Person ab 60 Jahren. Bei rund 20 Prozent der Kommunen tendiert der Mitteleinsatz gegen null, etwa die Hälfte der Kommunen wenden zwischen 2,80 und 8,30 Euro auf.

Lediglich etwas mehr als ein Viertel der Kommunen investiert mehr in Teilhabeangebote für ältere Menschen. In diesen Kommunen existieren häufig gewachsene Strukturen, die eine systematische Planung der Altenarbeit umfassen. Organisationen vor Ort sowie ältere Bürgerinnen und Bürger werden an Entscheidungsprozessen beteiligt.

Über die Studie: Die Ergebnisse der Untersuchung basieren auf einer leitfadengestützten Befragung von Verantwortlichen in 33 Städten und Gemeinden sowie drei Landkreisen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Sie wurden so ausgewählt, dass insgesamt der elf von der Bertelsmann Stiftung entwickelten Demographietypen abgebildet sind.

Die Befragung ist zwischen Juli und September 2021 durchgeführt worden; Bezugsraum ist das Jahr 2019, um pandemiebedingte Sondereffekte auszuschließen. Die Studie erstellte Jutta Stratmann, Fachberatung für Sozialplanung und Bürgerengagement (fastra), gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).