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Die Tränen des Laurentius - Sternschnuppen im Juli und August
Bild: Andreas Möller/Wikipedia
von Tristan Micke
Alljährlich in den Monaten Juli und August können in wolkenlosen Nächten zahlreiche Sternschnuppen (Meteore) am Himmel beobachtet werden, denn in der Zeit zwischen dem 17. Juli und dem 24. August durchläuft die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne einen Schwarm von Meteoriten. Die Zahl der Sternschnuppen steigt zunächst ständig an, um am 12. August ihren Höhepunkt zu erreichen.
Danach lässt diese Naturerscheinung allmählich wieder nach. Das Schauspiel setzt nach Einbruch der Dunkelheit ein. Die günstigsten Stunden für die Beobachtung liegen zwischen Mitternacht und dem frühen Morgen. Dazu sollte man möglichst eine Region mit dunklem Himmel aufsuchen. Der Himmel über Berlin wird wegen des Lichts in der Stadt auch nachts nicht mehr richtig dunkel. In der Nacht zum 12. August 2017, kurz vor der Morgendämmerung, werden die meisten Sternschnuppen sichtbar sein.
Da von der Erde aus gesehen dieser Meteoritenschwarm aus Richtung des Sternbildes Perseus zu kommen scheint, wird er Perseidenschwarm genannt. Im Volksmund ist er auch als “Tränen des Laurentius” bekannt, denn der Heilige Laurentius wurde der Legende nach als Märtyrer am 10. August 258 nach Christi in Rom auf einem glühenden Rost zu Tode gefoltert. Er hat am 10. August seinen Namenstag.
Die Perseiden sind das Auflösungsprodukt des 1862 entdeckten Kometen 109P/Swift-Tuttle, dessen Bahn die Erdbahn in diesem Zeitraum kreuzt. Es handelt sich dabei um einen eher unscheinbaren Kometen, der eine Umlaufzeit von 133 Jahren um die Sonne hat. Bei jeder Annäherung an die Sonne verdampft ein Teil des aus Eis und Gestein bestehenden Kometenkerns, wobei Materieteilchen mitgerissen werden und die dann den Kometenschweif bilden.
Sie verteilen sich auf der gesamten Kometenbahn. Diese Materieteilchen treten mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre ein und verglühen durch die Reibungshitze in 80 bis 120 Kilometern Höhe. Trotz ihrer geringen Größe von unter einem Millimeter bis zu wenigen Zentimetern Durchmesser können diese Teilchen aus der Urmaterie unseres Sonnensystems dabei durch Ionisierung der Luftmoleküle beachtliche Leuchtspuren erzeugen. 1992 befand sich der Komet 109P/Swift-Tuttle letztmalig in Erdnähe.
In den folgenden Jahren waren die Perseiden dann besonders ergiebig. Im Laufe der Zeit lösen sich die Meteoritenströme auf. Als Auflösungsprodukt anderer Kometen können aber auch neue entstehen. Es kreuzen innerhalb eines Jahres auch noch weitere Meteoritenschwärme die Erdbahn. Der Perseidenschwarm ist jedoch der bekannteste.
Beispiele weiterer Meteoritenschwärme innerhalb eines Jahres:
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Dauer der Sichtbarkeit
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Quadrantiden
2. – 4. Januar -
Lyriden
20. – 22. April -
Draconiden
9. Oktober -
Orioniden
15. – 26. Oktober
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Leoniden
11. – 20. November
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Andromediden
18. – 26. November
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Geminiden
9. – 14. Dezember -
Ursiden
21. – 22. Dezember
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