Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde

Die Ausstellung in der Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde dokumentiert auf rund 450 Quadratmetern die Geschichte der deutsch-deutschen Fluchtbewegung.

Das Notaufnahmelager Marienfelde wurde 1953 gegründet. Zwei Drittel des gesamten Flüchtlingsaufkommens aus der DDR hatte es bis zum Mauer­bau zu bewältigen. Insgesamt passierten bis 1990 1,35 Millionen Menschen dieses "Nadelöhr zur Freiheit", unter ihnen auch Prominente wie der Schauspieler Manfred Krug. Obwohl sich viele Flüchtlinge nur kurz hier aufhielten, hatte das Aufnahmelager für sie doch eine be­sondere Bedeu­tung: als biografische Schnittstel­le zwischen ih­rem alten Leben in der DDR und dem ersehnten neuen in der Bundesrepublik.

Vielseitige Einblicke durch unterschiedlichste Ex­ponate

Die Ausstellung im ehemaligen Verwaltungsgebäude des Aufnahmelagers dokumentiert auf rund 450 Quadratmetern die Geschichte der deutsch-deutschen Fluchtbewegung. Über 900 Ex­ponate bieten vielseitige Einblicke in dieses auf­regende Kapitel der jüngeren deutschen Zeit­ge­schichte. Systematisch setzt die Ausstellung wichtige politische Entwicklungen mit persönlichen Erfahrungen der Flüchtlinge und Ausgereisten in Beziehung. Sie stellt Einzelbiografien sowie Fallbeispiele vor und lässt ausgewählte Zeitzeugen an vielen Audio- und Videostationen zu Wort kommen. Eine rekonstruierte Flüchtlings­wohnung mit Originalmobiliar und Einrichtungsgegenständen aus den 1950er Jahren gibt einen Eindruck von den Lebensumständen im Not­aufnahmelager. Wiederum einen anderen Blick ermöglichen literarische und künstlerische Werke zum Thema Flucht, die multimedial präsentiert werden.

Dekoloniale – was bleibt?!

Dekoloniale – was bleibt?!

Das Museum Nikolaikirche als Begräbnisstätte kolonialer Akteur*innen präsentiert zwei Ausstellungen: „Koloniale Gespenster – Widerständige Geister. Kirche, Kolonialismus und darüber hinaus“ und „Eingeschrieben. Kolonialismus, Museum und Widerstand“.  mehr

Sieben Themenräume voller Geschichte

In sieben Themenräumen spannt die Ausstellung den Bogen von der Entscheidung zum Verlassen der DDR bis zur sozialen Eingliederung in die Bundesrepublik. Sie fragt danach, wie es den Menschen trotz Kontrolle, Druck und Repression der DDR-Regierung gelang, Grenze und Mauer zu überwinden. Besonderes Augenmerk gilt den Geschehnissen in Marien­felde: dem Notaufnahmeverfahren, dem Leben im Aufnahmelager und der Bespitzelung von Flüchtlingen durch die Staatssicherheit. Ein Exkurs stellt Menschen vor, die den umgekehrten Weg nahmen und aus der Bundes­republik in die DDR gingen.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontakt

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 Adresse
Marienfelder Allee 66
12277 Berlin
Telefon
(030) 213 085 210
Internetadresse
www.stiftung-berliner-mauer.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 11:30 bis 17 Uhr
Barrierefrei
Barrierefreier Zugang, Ausstellungsräume per Aufzug erreichbar (nur mit Schlüssel bedienbar). Behindertengerechtes WC im Erdgeschoss.
Eintritt
Kostenlos

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Quelle: Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde, Bearbeitung: berlin.de

Aktualisierung: 17. August 2023