Die Mendelssohn-Remise wurde um 1890 als Kassenhalle der Mendelssohn-Bank in der Jägerstraße 51 errichtet. Später diente sie als Kutschremise. Im Haus Jägerstraße 51 etablierten die ältesten Söhne des Philosophen und Kaufmanns Moses Mendelssohn, Joseph und Abraham, 1815 das 1795 gegründete Bankhaus Mendelssohn. Die Bank entwickelte sich zur bedeutendsten Berliner Privatbank – bis zu ihrer 1938 erzwungenen Liquidation.
Eine große Familie im Fokus
In der Mendelssohn-Remise wird die Dauerausstellung «Die Mendelssohns in der Jägerstraße» gezeigt: zur Erinnerung an die Geschichte der Bank, an das Leben der Bankiers, ihr Mäzenatentum, ihre Salons, ihre karitativen Bemühungen, ihr einzigartiges Netzwerk aus Vertretern der Wirtschaft, der Wissenschaften, der Musik und der bildenden Künste. Ein Exkurs skizziert «Die Religion der Mendelssohns»: die konfessionellen Trennungen der Familie und ihre Identitätssuche zwischen Protestantismus, Katholizismus, Judentum, romantischer Kunstreligion und aufgeklärter Zivilreligion.
Mendelssohn-Gesellschaft e.V. - ein Verein zur Förderung der Erinnerung
Träger der Mendelssohn-Remise ist die Mendelssohn-Gesellschaft e.V. Sie ist seit November 2009 mit dem Geschichtsforum Jägerstraße e.V. fusioniert, das die Mendelssohn-Remise seit 2005 als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum entwickelt hat. Ziel des neu zusammengeschlossenen Vereins ist die Förderung der Erinnerung an jene preußische Familie jüdischer Herkunft, die über fünf Generationen Deutschlands Kultur- und Wirtschaftsgeschichte beeinflusst hat. Zu diesem Zweck veröffentlicht die Mendelssohn-Gesellschaft Forschungsergebnisse, sammelt Dokumente und Ausstellungsobjekte, erkundet Berliner Topografien und beschäftigt sich mit dem Thema "bürgerliche Verantwortung".
Unbestritten das kulturelle Zentrum Berlins. Das Neue Museum mit der Büste der Nofretete, das Alte Museum, das Deutsche Historische Museum oder das Pergamonmuseum sind weltweit beachtete Kultureinrichtungen.
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