Manfred Krug: Star in Ost und West
Manfred Krug (1937–2016) galt als einer der wenigen Stars in der DDR. Ob als Schauspieler, Jazzsänger oder Entertainer: Mit seiner unkonventionellen Art und seinem unnachahmlichen Charme begeisterte er... mehr
© Manfred Mayer
Wiedervereinigte Kultur nach einem zerrissenen Jahrhundert: Ausstellungen, Konzerte, Theater und Lesungen unterstreichen den Stellenwert der Akademie.
Mit der Eröffnung der Akademie der Künste am Pariser Platz 2005 ist diese Institution an ihren ursprünglichen Ort zurückgekehrt. Architekt Günter Behnisch hat den kriegszertrümmerten Kern des Arnimschen Palais mit einer durchsichtigen Hülle umgeben. Das alt-neue Gebäude vereint endlich die Ausstellungs- und Veranstaltungsräume, die Büros und das Archiv – nachdem sie den größten Teil des 20. Jahrhunderts über den Ost- und Westteil der Stadt verstreut waren.
Kurfürst Friedrich III. gründete 1696 die „Academie der Mahler-, Bildhauer- und Architectur-Kunst“ zur Aus- und Weiterbildung der Künstler. 1833 kam die Musikabteilung hinzu und 1926 – in der Blütezeit unter dem Präsidenten Max Liebermann am Pariser Platz – die Dichtkunst. Bis 1937 vertrieben die Nazis die Mitglieder systematisch aus dem Arnimschen Palais. Nach dem Krieg stritten sich Ost und West um die wahre Nachfolge der Akademie. 1950 gründete sich die spätere „Akademie der Künste der DDR“. Arnold Zweig wurde ihr erster amtierender Präsident.
Unter den Aktivitäten zu DDR-Zeiten erreichte besonders die Literaturzeitschrift „Sinn und Form“ ein internationales Renommee. Erst 1954 zog der Westen nach, berief Hans Scharoun an die Spitze der Institution und entfaltete seit 1960 im Neubau von Werner Düttmann ein Kulturprogramm von Weltrang. Mit dem Mauerfall stürzten die Barrieren zwischen den Akademien nicht sofort ein. Nach dem dreijährigen Intermezzo einer neuen Ostberliner Akademie unter Heiner Müller wurde Walter Jens im Juni 1994 Präsident der wiedervereinigten Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Zurzeit präsidiert der Heidelberger Plakatkünstler und Verleger Klaus Staeck über mehr als 400 Mitglieder in sechs Kunstsektionen, und auch im Düttmann- Bau im Hansaviertel finden weiterhin regelmäßig Veranstaltungen statt.
In den 300 Jahren ihres Bestehens bemühte sich die Akademie, die Künste zu fördern und ihren kulturpolitischen Beratungsauftrag wahrzunehmen. Die Liste der Direktoren und Präsidenten, Mitglieder und Ehrenmitglieder umfasst die gesamte Garde deutscher Hochkultur: von Goethe, Schinkel, Mendelssohn-Bartholdy, Käthe Kollwitz, Arnold Schönberg, Thomas Mann, Bertolt Brecht, Heinrich Böll und Günter Grass bis Daniel Libeskind, Wolfgang Rihm, Rosemarie Trockel, Wolfgang Tillmans und René Pollesch.
Quelle: Kulturverführer Berlin, 10. Auflage
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© The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc.
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