Technische Universität Berlin

Blick auf die TU Berlin.

Blick auf die TU Berlin.

Gesamtanlage unter Denkmalschutz
Die Technische Universität Berlin ist hervorgegangen aus verschiedenen Vorgängereinrichtungen: 1770 gründete Friedrich II. die Bergakademie, 1799 wurde die Bauakademie und 1821 die Gewerbeakademie gegründet. 1879 entstand durch Verschmelzung von Bau- und Gewerbeakademie die Königlich Technische Hochschule, die an die Peripherie der damals selbständigen Stadt Charlottenburg verlagert wurde. 1916 wurde die Bergakademie eingegliedert.

Erweiterungsbau der Technischen Universität Berlin
Der sogenannte Erweiterungsbau der TU Berlin wurde 1902 gebaut, der östliche Teil von Hermann Eggert, der westliche von dem Architekten Körber. Er hat sieben Geschosse und 453 Räume. Heute befindet sich darin das Institut für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung. Es hat neun Fachgebiete. Übergreifendes Ziel des Institutes ist die Analyse, Planung und Gestaltung von Mensch-Umwelt-Systemen. Dazu gehört insbesondere die nachhaltige Entwicklung städtischer und ländlicher Räume mit einer hohen Lebensqualität für die Menschen sowie der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme.

Das Hauptgebäude der TUB, 20.4.2010

Das Hauptgebäude der TUB

Am 2. Februar 1950 eröffnet die Technische Hochschule eine Humanistische Fakultät und wird damit zur Technischen Universität. Heute größte TU Deutschlands mit rund 30.000 Studenten. Neben Ingenieur- und Naturwissenschaften Planungs-, Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, seit 1982 Zentrum für Antisemitismusforschung
Seit 1878 wurde das Hochschulviertel südlich der heutigen Straße des 17. Juni aufgebaut und sukzessive erweitert, seit 1958 auch nördlich der heutigen Straße des 17. Juni.

TU-Berlin, Hauptgebäude mit Seitenflügel, 17.7.2012

TU-Berlin, Hauptgebäude mit Seitenflügel

1878-1884 errichteten Richard Lucae, Friedrich Hitzig und Julius Raschdorff ein monumentales Hauptgebäude im Stil der italienischen Hochrenaissance um fünf Innenhöfe. Der Bau der damaligen Technischen Hochschule Charlottenburg wurde am 1. November 1884 in Anwesenheit des Kaisers feierlich eingeweiht.

Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Während der Seitenflügel und der rückwärtige Teil, sowie drei der Innenhöfe weitgehend rekonstruiert wruden, errichtete Kurt Dübbers 1965 einen Neubau des Nordflügels (Hauptfront) als aluminiumverkleideten zehngeschossigen Hochhausbau mit vorgelagertem fensterlosen Auditorium Maximum.

Rechts des Eingangs Relief ‘Gegensätzliche Strukturen’ von Erich F. Reuter
Das Bronzerelief rechts neben dem Haupteingang der TU ist ein Werk von Erich Fritz Reuter und heißt ‘Gegensätzliche Strukturen’. Es ist von Reuter auf das Jahr 1962 datiert, wurde aber erst 1963 in der Gießerei Barth gegossen. Es ist knapp 13 Meter lang und gut 3 Meter hoch. Ursprünglich hieß das Werk ‘Chaos und Ordnung’ und wurde von der Bundesregierung für die Weltausstellung 1967 in Montreal ausgewählt. Seit 1970 befindet es sich an der Fassade des Hauptgebäudes. In der TU Berlin gibt es noch weitere Werke von Erich Reuter, zum Beispiel ‘Universitas Aeterna’ von 1954 oder ‘Die Heilige Barbara von 1968’, letztere als Heilige der Bergarbeiter, im Gebäude des ehemaligen Instituts für Bergbau und Hüttenwesen. Erich Reuter wurde 1911 in Berlin geboren und starb 1997 in Stolpe.

TU-Berlin, Hauptgebäude mit Audimax, 17.7.2012

TU-Berlin, Hauptgebäude mit Audimax

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das damalige Chemische Laboratorium (heute Institut für Chemie) im Stil Florentiner Palazzi errichtet, 1929-31 das Alte Physikgebäude von Otto Weißberger und Fritz Schirmer.
Das Architekturgebäude schuf 1963-68 Bernhard Hermkes, den zugehörigen Flachbau Hans Scharoun. Der Gesamtkomplex wurde 1991-93 asbestsaniert. Die Fassade wurde vollständig erneuert.

Skulptur ‘Flügeltor’ von Reinhard Haverkamp
Die Skulptur links heißt ‘Flügeltor’ und wurde 1992 von Reinhard Haverkamp geschaffen. Reinhard Haverkamp wurde 1954 in Reichenbach im Rheinland geboren. Er ist für seine Kunstwerke mit feingliedrigen Metall- und Holzskulpturen bekannt. Er selbst sagt zu seinen Kunstwerken:

bq. So wie die Natur in ihren Hervorbringungen das Zusammenspiel
unterschiedlichster Einflüsse zu einem funktionierenden System vereinigt, sind auch die Skulpturen das Ergebnis von Prozessen, in denen Kräfteverhältnisse wie Materialspannung, Balance und Schwerkraft zu in sich stimmigen Formen führen.

Skulptur ‘Helix’ von Reinhard Fahrenkamp
Reinhard Fahrenkamp, der das Flügeltor vor dem Haupteingang geschaffen hat, ist auch Autor der den Erweiterungsbau mit dem ehemaligen Institut für Bergbau- und Hüttenwesen verbindenden Arbeit ‘Helix’. Sie besteht aus elf viereinhalb Meter langen Aluminiumrohren, die zwischen zwei Stahlseilen aufgefädelt sind. Die Arbeit schwebt auf 4 Meter Höhe zwischen den beiden Gebäuden. Das Kunstwerk wurde ebenfalls 1993 geschaffen.

Das Institut für Mathematik und EDV-Grundausbildung (heute Mathematik-Gebäude) wurde 1976-83 von Georg Kohlmaier & B. von Sartory gebaut. Es hat elf Geschosse mit 786 Räume.

TU, Institut für Chemie

Die Technische Universität stand zwischen 1968 und 1978 mehrmals im Mittelpunkt der Studentenbewegung. Am 17. Februar 1968 rief Rudi Dutschke hier auf dem Internationalen Vietnamkongress die Weltrevolution aus. Vom 27. bis zum 29. Januar 1978 veranstaltete die Spontibewegung hier ihren legendären Tunix-Kongress
Am 15. Mai 2013 beschloss der Akademische Senat eine neue Grundordnung mit einer Viertelparität des erweiterten Senats, bei der erstmals die Professoren ihre Mehrheit verlieren. Professorenschaft, Studierende, akademische und nicht akademische Mitarbeiter stellen jeweils 15 der 60 Mitglieder.

Garten der TU - Rest Borsigwerke

Garten der TU

Ein Garten für die praxisorientierte Lehre: Was für eine Revolution an den Universitäten um 1900. In einem kleinen Garten der TU Berlin, hinter dem Hauptgebäude, können Studierende seit mehr als 100 Jahren drei Relikte der Berliner Stadtgeschichte unter die Lupe nehmen. Da ist zum einen die Ruine einer ehemaligen Bogenhalle. Diese ist zwischen 1860 und 1887 der Eingangsbereich zu den Borsig-Werken an der Chausseestraße. Die Bogenhalle soll den Blick auf den Hof versperren, damit Passanten sich nicht vom Anblick der unfeinen Arbeiterschaft gestört fühlen. Nach dem Abriss der gesamten Fabrik 1887 wird ein Teil der Bogenhalle 1901 im Garten der Technischen Hochschule Berlin aufgestellt. Ein weiteres Relikt in diesem Garten der TU Berlin ist ein dorisches Säulenpaar. Es stammt von den 1907 abgerissenen Steuerhäusern an der nahe gelegenen Charlottenburger Brücke. Das dritte Relikt ist hier eine ionische Säule, die einst im Eingangsportal des Schinkel-Doms von 1821 am Lustgarten stand. Die Hohenzollern lassen den Dom 1893 für den Neubau abreißen, weil der kleine Dom für sie zu bescheiden wirkt. Hinter der Bogen-Halle liegen zum anderen Schienen und Teile einer Signalanlage für Züge. Dieses historische Versuchsstellwerk dient als Eisenbahnlehranlage für das Fachgebiet Bahnbetrieb und Infrastruktur der TU Berlin.