Stolpersteine Danckelmannstraße 33

Hausansicht Danckelmannstr. 33

Die Stolpersteine für Cäcilie und Hanna Kaminski wurden von Anwohnern gespendet und am 8.10.2015 verlegt.

Stolperstein Cäcilie Kaminski

HIER WOHNTE
CÄCILIE KAMINSKI
GEB. HEINEL
JG. 1870
DEPORTIERT 14.9.1942
THERESIENSTADT
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET

Cäcilie Kaminski, geb. Heinel, kam am 1. Januar 1870 im ostpreußischen Domnau (heute Domnovo in Russland) südlich von Königsberg zur Welt.
Im Berliner Adressbuch finden wir sie erstmals 1937 als Mieterin in der Danckelmannstraße 33. Dort taucht sie als Witwe auf, allerdings wissen wir über ihren gestorbenen Ehemann nichts. Dass Hanna und Lisbeth (Jahrgang 1898) und Hanna (Jahrgang 1911) Kaminski ihre Töchter waren, ist zu vermuten.
Im Herbst 1942 musste sie ihre Wohnung verlassen und sich in das Altersheim in der Artilleriestraße 31 (heute Tucholskystraße 40) begeben. Hier befanden sich das Gemeindehaus und die Synagoge der Israelitischen Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel. Die NS-Machthaber missbrauchten das Gebäude als Sammelstelle für Juden, die deportiert werden sollten.

Cäcilie Kaminskis Vermögen wurde am 1. September 1942 eingezogen. Sie wurde wenige Tage darauf, am 14. September 1942, mit 999 Menschen vom Güterbahnhof Moabit nach Theresienstadt ins Ghetto deportiert. Von dort ist sie am 16. Mai 1943 in einem Zug mit 2459 Menschen, von denen nur 34 überlebten, nach Auschwitz weiterdeportiert worden. Mit Sicherheit wurde dort vergast, das Datum ist allerdings nicht bekannt.

Text: Harald Marpe, Kiezbündnis Klausenerplatz e.V.

Stolperstein Hanna Kaminski

HIER WOHNTE
HANNA KAMINSKI
JG. 1911
DEPORTIERT 1.3.1943
ERMORDET IN
AUSCHWITZ

Hanna Kaminski wurde am 26. Juni 1911 in Posen (polnisch Poznan) geboren, das damals zu Deutschland gehörte. Sie wohnte im 3. Stock des Gartenhauses in der Danckelmannstraße 33.
Sie war als Zwangsarbeiterin ins Wernerwerk von Siemens und Halske in Berlin abkommandiert. Hanna Kaminski wurde am 1. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Ihr Todesdatum ist unbekannt.

Im gleichen Haus wohnte die am 11. Dezember 1898 in Danzig (heute Gdansk) geborene Lisbeth Kaminski. Es ist zu vermuten, dass sie Cäcilie Kaminskis Tochter und Hanna Kaminskis Schwester war. Schon vor 1939 zog sie in die Nestorstraße 4 um. Am 1. März 1943 ist sie im gleichen Zug wie Hanna Kaminski nach Auschwitz deportiert worden, auch ihr Todesdatum ist nicht überliefert.

Text: Harald Marpe, Kiezbündnis Klausenerplatz e.V.