Atelierhaus Nonnendamm 17

Atelierhaus Nonnendamm 17, 11.4.2009, Foto: KHMM

Atelierhaus Nonnendamm 17

Das Atelierhaus wurde Ende der 1960er Jahre in einem Industriegebäude unmittelbar an der Spree auf der Charlottenburger Schleuseninsel eingerichtet. Die ersten Gebäude ließ Ernst Nürnberg 1884/85 bauen. 1896 eröffnete Georg Heine eine Schweinemästerei. 1898 übernahm die Charlottenburger Chemische Fabrik Urban & Lemm das Grundstück und ließ den Schweinestall nach Entwürfen von Gustav Weyhe zum Kesselhaus umbauen. Der von dem Unternehmer Otto Lemm 1893 gegründete Familienbetrieb wurde zu einem der führenden Schuhcreme- und Metallputzmittelproduzenten. Durch sein Markenprodukt “Urbin” wurde Lemm reich und ließ sich 1907 in Gatow an der Havel die “Villa Lemm” bauen.
1900 errichtete Weyhes einen dreigeschossigen Klinkerbau für ein Lagergebäude. 1903 entwarf Paul Schöltz ein Kesselhaus mit einem 25 m hohem Schornstein und ein modernes, fünfgeschössiges Fabrikgebäude mit kurzem Seitenflügel. Seit 1909 errichtete die Firma Urban & Lemm einen fünfgeschossigen Erweiterungsbau. In den 1920er Jahren zog die Firma dann nach Reinickendorf. Die Gebäude verfielen und wurden im Zuge des Mitte der 1990er Jahre begonnenen Havelausbaues des Verkehrsprojektes 17 bis auf das heutige Atelierhaus abgerissen.

Atelierhaus Nonnendamm 17

Es befindet sich in Bezirkseigentum, die Verwaltung obliegt seit 2001 aber der GSE gGmbH. Diese erhielt eine Anschubfinanzierung, die Bewirtschaftung, Instandsetzung und Modernisierung des Hauses wurden und werden aus den Mieteinnahmen bestritten. Die Projekte sahen in einem ersten Schritt die Instandsetzung des Kellers und des Erdgeschosses sowie den Einbau einer Zentralheizung vor. Des Weiteren sollten im Erdgeschoss sechs Ateliers im Wesentlichen für Bildhauer entstehen. Ateliers für bildende Künstler wurden im Dachgeschoss eingerichtet. Es wird laufend in die energetische Verbesserung des Hauses investiert. Heute gibt es auf etwa. 2500 Quadratmetern 29 Ateliers und eine Werbewand an der Westfassade.

Die Vergabe der Ateliers erfolgt über die Kommunale Galerie des Bezirksamtes.