Bezirksamt gedenkt Dr. Magnus Hirschfeld

Die sich gegenüber dem Rathaus Charlottenburg befindende Stele (Otto-Suhr-Allee 93) markiert den Wohnort und die Arztpraxis des Sexualforschers Ende des 19. Jahrhunderts.

Hirschfeld-Stele gegenüber dem Rathaus Charlottenburg

Pressemitteilung vom 07.05.2024

Anlässlich des 156. Geburtstages und zugleich 89. Todestages von Dr. Magnus Hirschfeld erinnert Bezirksstadträtin Heike Schmitt-Schmelz gemeinsam mit BVV-Vorsteherin Judith Stückler und der Gleichstellungsbeauftragten Katrin Lück am Dienstag, 14. Mai 2024, um 16.30 Uhr an der Gedenkstele gegenüber dem Rathaus Charlottenburg an den Arzt und Sexualwissenschaftler. Mitveranstaltende sind die Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft, die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, der LSVD Berlin-Brandenburg sowie Maneo – das schwule Anti-Gewalt-Projekt.

In diesem Jahr steht die Veranstaltung ganz im Zeichen der Pläne zu einer langfristigen Sicherung des Erbes Magnus Hirschfelds. Mit der jährlichen Ehrung will das Bezirksamt auch dazu beitragen, das Vermächtnis Hirschfelds zu bewahren.
Hirschfeld wohnte an der Otto-Suhr-Allee, wo er auch seine Praxis führte. Er prägte die erste deutsche Homosexuellenbewegung und begann im Jahr 1897 mit dem Aufbau des Wissenschaftlich-humanitären Komitees (WhK), das sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzt und in diesem Jahr 127-jähriges Jubiläum begeht. Zeitlebens engagierte sich Dr. Magnus Hirschfeld in der Politik und kämpfte für die Abschaffung des Paragraphen 175 des Strafgesetzbuches, der homosexuelle Handlungen unter Männern unter Strafe stellte. Im Jahr 1933 zerstörten nationalsozialistische Studenten das von Hirschfeld geleitete Institut für Sexualwissenschaft. Seine Schriften wurden bei der Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz öffentlich geächtet.
Von den Nationalsozialisten verfolgt, starb Dr. Magnus Hirschfeld am 14. Mai 1935 im Exil in Nizza.

Im Auftrag
Brühl