Hertha sieht Brisanz auch im Geister-Derby

Rakete landet im Hinspiel auf dem Spielfeld

Eine Rakete auf dem Feld zwischen Unions Christopher Trimmel (l) und Frank Placzek, Physiotherapeut.

Trotz der derzeitigen Bedingungen in der Fußball-Bundesliga sehen die Chefs von Hertha BSC in dem anstehenden Hauptstadt-Duell mit dem 1. FC Union Berlin eine besondere Herausforderung.

«Es ist ein Spiel unter besonderen Bedingungen, aber es bleibt ein Derby. Insofern wird es große Brisanz haben», erklärte Hertha-Manager Michael Preetz am Mittwoch. «Natürlich wird es kein Derby sein, wie es sich alle wünschen. Aber für die Spieler wird eins gelten: Wenn der Schiedsrichter anpfeift, sind sie total fokussiert», sagte der einstige Stürmer zur Partie am Freitag (22. Mai 2020, 20.30 Uhr), die in der Corona-Krise ohne Zuschauer im Olympiastadion stattfinden muss.

Motivation würde seine Mannschaft vor allem aus dem sportlichen Ablauf des Hinspiels ziehen, das Hertha beim Bundesliga-Aufsteiger Union mit 0:1 verloren hatte. «Das ist eine Riesenchance für uns, zurückzuschlagen. Wir haben nicht vergessen, was im letzten Spiel passiert ist. Deshalb ist die Bedeutung für uns schon groß», betonte Preetz. Cheftrainer Bruno Labbadia will sich mit den Umständen in Corona-Zeiten «gar nicht mehr beschäftigen». Stattdessen gelte es, «den Fokus darauf zu richten, was wir beeinflussen können». Nach dem 3:0-Sieg in Hoffenheim bei seinem Hertha-Debüt komme es nun für alle im menschenleeren Olympiastadion darauf an, «dass man selbst seine Emotionen hervorholt», erklärte Labbadia.

Hertha hat Union inzwischen überholt und als Elfter mit 31 Punkten einen Zähler mehr als der zwölftplatzierte Stadtrivale. Auf Innenverteidiger Karim Rekik, der eine Innenbanddehnung erlitt, und wohl auch auf den angeschlagenen Flügelspieler Marius Wolf (Fußblessur) muss Trainer Labbadia gegen Union verzichten.

Quelle: dpa

Aktualisierung: 20. Mai 2020