Martin-Gropius-Bau
Der Martin-Gropius-Bau ist der vielleicht schönste und berühmteste Ort für große Ausstellungen in Berlin. Benannt wurde das prunkvolle Gebäude in Friedrichshain-Kreuzberg nach seinem Architekten. Heute werden hier international relevante Ausstellungen gezeigt.
Während die meisten Museumsbauten nach ihren Stiftern benannt sind, sei es Guggenheim, Wallraf-Richartz oder Ludwig, trägt das ehemalige Kunstgewerbemuseum den Namen seines Architekten, wohl weil es, zumindest auf der Hauptausstellungsfläche, keine feste Sammlung mehr beherbergt. Gropius, ein Großonkel des berühmteren Bauhausarchitekten Walter Gropius, gründete mit seinem Kompagnon Heino Schmieden die Firma Gropius & Schmieden und wurde mit zahlreichen Villen- und Krankenhausbauten einer der ersten erfolgreichen Privatarchitekten. Stilistisch gehört er mit seiner strengen Formsprache zu den letzten Vertretern des Schinkel’schen Klassizismus.
Architektur
Von Schinkels 1961 abgerissener Bauakademie ist die Grundform des 1877–81 errichteten Baus abgeleitet: eine fast quadratische Vierflügelanlage um einen glasüberdachten Innenhof, dreistöckig aus Rohziegeln gemauert. Die Sandsteinfassungen der für die Schinkelschule typischen dreigeteilten Fenster, die Einzelformen des Dekors und das vorkragende Dach sind jedoch von der italienischen Renaissance beeinflusst und zeigen, dass auch Gropius sich dem Einfluss des bereits vorherrschenden Historismus nicht entziehen konnte.
Eingangsfront und Treppenhaus
Der Aufriss ist gegliedert in ein granitenes Sockelgeschoss, zwei gleichgestaltete Hauptgeschosse und ein durch einen Fries abgesetztes Obergeschoss, zwischen dessen niedrigeren Fenstergruppen Mosaik- und Terrakottaplatten auf die verschiedenen Zweige und Epochen des Kunsthandwerks anspielen. Abgeschlossen wird der Bau durch ein weit vorkragendes Dachgesims. Der Haupteingang liegt auf der Nordseite, die als repräsentative Eingangsfront ausgebildet ist. Da hier jedoch in wenigen Metern Entfernung die Mauer verlief, wurde der Eingang bei der Rekonstruktion 1979–81 auf die Südseite verlegt, wo das Haupttreppenhaus als einziger Bauteil aus dem Gesamtkubus vorspringt.
Umbau des Martin-Gropius-Baus
Seit einem erneuten Umbau führt der Weg nun wieder durch das große Vestibül in den gebäudehohen Lichthof, um den sich auf drei Geschossen die Ausstellungsräume legen. Seit der Wiedereröffnung 1981 wird der Martin-Gropius-Bau vor allem für Sonderausstellungen genutzt. Nördlich des Gropius-Baus, vor 1989 im Ostteil der Stadt, liegt der ehemalige Preußische Landtag, jetzt Sitz des Berliner Abgeordnetenhauses, errichtet 1892–97 von Friedrich Schulze.
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Adresse
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Niederkirchenerstr. 7
10963 Berlin
- Öffnungszeiten
- Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 11 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag von 10 bis 19 Uhr, Dienstag geschlossen
- Barrierefrei
- rollstuhlgerecht
- Eintritt
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Erwachsene 15 Euro, ermäßigt 10 Euro
- Internetadresse
- www.gropiusbau.de
Nahverkehr
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S-Bahn
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U-Bahn
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Bus
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Regionalbahn
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© Jaron Verlag
Autor: Cobbers, Arnt
Jaron Verlag
Flexcover, 240 Seiten, 108 farbige Fotos
ISBN 978-3-89773-410-4
12,95 Euro
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Aktualisierung: 18. November 2022