Mord und Totschlag sind eigentlich nur auf Bildern ein Thema im Kunstbusiness. Doch zum Jahreswechsel 1993/94 erschütterten zwei Morde das Galerienviertel am Ku'damm. Ikonenschmuggel und Russenmafia waren damals in den Schlagzeilen der Berliner Boulevardblätter, denn irgendwelche undurchsichtigen Machenschaften hatten die Ikonenhändler Witaij Ljachowskij und Avraham Gleser das Leben gekostet.
In der Ikonengalerie Mönius meint man noch heute, die Gefahr ein wenig zu spüren. Das höfliche Aufsichtspersonal lässt einen kaum aus den Augen, wenn man zwischen den religiösen Bilderschätzen herumstöbert. Holztafeln mit Heiligenportraits hängen bis unter die Decke, dazwischen stehen Vitrinen mit Devotionalien und profanem Geschirr.
Quelle: Kulturverführer Berlin, 10. Auflage