„mitWirken!“ und „Mein Kiez“

Pressemitteilung vom 04.02.2022

BAB geht 2022 mit zwei Veranstaltungsreihen an den Start

Der Berliner Beauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (BAB) geht im dritten Corona-Jahr mit zwei Veranstaltungsreihen an den Start:

So setzt der BAB sein 2021 begonnenes Format „Geteiltes Leben in Berlin“ in diesem Jahr unter dem Titel „mitWirken!“ fort. Vier Online-Diskussionsrunden von Februar bis November thematisieren das Ringen um politische Teilhabe im geteilten Berlin der 1970er und 1980er Jahre. Unsere Podiumsgäste nehmen den Einsatz für Demokratie und Bürgerrechte in Ost- und in West-Berlin in den Blick, debattieren die Wechselwirkungen auf die jeweils andere Hälfte der Stadt und betrachten die Folgen für unsere heutige Gesellschaft.

Die erste Veranstaltung der Reihe mit dem Titel „Demokratie erkämpft!“ am Donnerstag, 17. Februar, 18 Uhr, befasst sich mit den Rahmenbedingungen für politische Teilhabe in Demokratie und Diktatur. Im demokratischen West-Berlin konnten – trotz mancher Widerstände – außerparlamentarische Bewegungen gedeihen. Im Ostteil der Stadt setzte das SED-Regime gesellschaftlichem Mitwirken enge Grenzen. Ein Engagement außerhalb der staatlich gelenkten Organisationen war unerwünscht und konnte gravierende Folgen haben, bis hin zu Haft und Ausbürgerung. Dennoch gelang es engagierten Menschen in der Friedlichen Revolution 1989/90, die SED-Diktatur zu stürzen und die DDR zu demokratisieren. Die Veranstaltung findet wegen der anhaltenden pandemischen Lage ausschließlich digital statt. Sie wird auf dem BAB-YouTube-Kanal live gestreamt und ist anschließend dauerhaft abrufbar.

Bei den weiteren Terminen geht es darum, wie sich engagierte Menschen in Ost- und in West-Berlin Gehör verschafften, welche Möglichkeiten der Einflussnahme es für das unmittelbare Lebensumfeld gab und auf welche Widerstände speziell Jugendliche stießen. Zu diesen Diskussionsrunden möchte der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte in seine Räume in Berlin-Lichtenberg einladen, wenn es die Pandemieentwicklung zulässt. In jedem Fall werden die Podiumsgespräche online über den BAB-YouTube-Kanal ausgestrahlt.

Der Berliner Aufarbeitungsbeauftragte startet außerdem im Sommer die Reihe „Mein Kiez. Geschichte(n) des geteilten Berlins“. Die Reihe soll das Interesse für die Geschichte des eigenen Kiezes während der Teilung Berlins wecken. Auftakt wird im Lichtenberger Ortsteil Fennpfuhl sein, wo sich seit 2019 auch die Büroräume des Aufarbeitungsbeauftragten befinden. Geplant sind eine Abendveranstaltung mit Publikumsbeteiligung zur Geschichte des Kiezes, Führungen durch die Siedlung sowie eine begleitende Foto-Präsentation.

Inhaltlich sollen der Alltag in der geteilten Stadt, das Leben mit der Mauer sowie die Diktaturerfahrungen und deren Folgen bis in die heutige Zeit im Mittelpunkt stehen.

Ursprünglich war der Start der Kiez-Reihe bereits für den Monat März geplant. Wegen der Pandemiesituation musste der Beginn leider auf den Sommer verschoben werden. Für den Herbst die Fortsetzung der Reihe im Prenzlauer Berg vorgesehen, weitere Kieze sollen folgen.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen des BAB sind auf der Webseite des Berliner Aufarbeitungsbeauftragten abrufbar.