Das Maxim Gorki Theater, aufgenommen am 29.10.2012 in Berlin. Das kleinste der Berliner Staatstheater feiert seinen 60. Geburtstag.
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Fast versteckt zwischen Humboldt-Universität, Neuer Wache und Deutschem Historischen Museum liegt Berlins kleinstes Staatstheater. Doch viel Großes ist in dem Gebäude entstanden, seit es zwischen 1823 und 1827 nach Entwürfen von Schinkel als Heimat der „Berliner Singakademie“ errichtet wurde. Intendanten wie Albert Hetterle, Bernd Wilms und zuletzt Armin Petras haben mit ganz unterschiedlichen Konzepten gezeigt, dass in seiner klassizistischen Fassade ein ganz heutiges Herz steckt.
Intendantin Shermin Langhoff
Als Shermin Langhoff, die erfolgreiche Leiterin des Ballhaus Naunynstraße, in der Spielzeit 2013/14 das Haus übernahm, ist eine neue Gegenwärtigkeit dazukommen: Ein Theater, dass sich seinem postmigrantischen Umfeld in einer Metropole wie Berlin programmatisch bewusst ist. Damit knüpfen Shermin Langhoff und ihr Dramaturg Jens Hillje an die Traditionslinie des Gorki als Gegenwartstheater an und so steht Berlin das erste interkulturelle Ensemble Deutschlands ins Haus.
Mit Shermin Langhoff verbindet sich auch eine personelle Tradition zu dem im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Haus, das nach dem Wiederaufbau ab 1946 dem „Haus der Kultur der Sowjetunion“ als Theatersaal diente und 1952 seinen heutigen Namen erhielt: Sie ist die Schwiegertochter von Thomas Langhoff, der hier 1988 Volker Brauns „Übergangsgesellschaft“ inszenierte, ein Symbolstück der zerfallenden DDR.
Das Gorki: „Ein Theater der Schauspieler“
Bis 2013 sorgte Armin Petras als Intendant am Gorki für Wirbel. Dem auch als Dramatiker unter dem Namen Fritz Kater wirkenden Theatermann gelang seit Beginn seiner Ära 2006 mit seinem ausgewogenen Mix aus Klassikerinszenierungen und Experimenten ein Zuschaueranstieg von knapp zehn Prozent. „Ein Theater der Schauspieler“ zu sein, darauf legt man großen Wert. Die Pflege des kleinen Ensembles und zugleich die Entdeckung neuer Talente ist deshalb Programm. Letzteren dient vor allem die zweite Spielstätte zur Profilierung, das 99 Zuschauer fassende Gorki Studio. Schauspiel-Stars wie Anja Schneider, Regine Zimmermann und Peter Kurth gehören zum Ensemble der Bühne, auf der durch die Jahre und politischen Systeme bereits Künstler wie Ernst Busch, Olga Tschechowa, Heinz Rühmann und Harald Juhnke standen.
Futureland ist ein Science-Fiction-Dokumentartheaterstück mit Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren, die alleine aus Afghanistan, Syrien, Somalia, Guinea, Bangladesch nach Deutschland gekommen sind.
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