Seilers Werk umfasst Elemente der Malerei, Zeichnung, Installation und Objektkunst, auch die Verwendung von Text und Sprache spielt eine große Rolle. Mal poetisch, nostalgisch oder romantisch, ist sie Bestandteil seiner Kunst oder steht als Werk ebenfalls für sich alleine. In seinen Bildern ist der Raum unbestimmt, die Figuren sind nicht verortet, sondern skizzenhaft und flüchtig, die Textelemente wirken spontan.
Die Farbgebung bewegt sich in einem engen Spektrum zwischen Schwarz-, Grau-, Weiß- und Brauntönen; Mischvarianten des Materials, das er überwiegend verwendet: Bitumen. Auch Holz kommt häufig zum Einsatz. Diese einfachen und eher rauen Materialien, die üblicherweise im Straßen- oder Hausbau verwendet werden, stehen im Gegensatz zu den intimen, zärtlichen Bild-Situationen. Gender, Beziehungen, Selbstbestimmung und Selbstfindung sind zentrale Themen in seinem Werk. Aus Simbabwe stammend, einem Staat, in dem homosexuelle Handlungen zwischen Männern strafbar sind, setzen Seilers Arbeiten auch ein Zeichen für gleichberechtigte sexuelle Orientierung.