Kultur Berlins wieder öffentlich sichtbar machen: Draußen spielt die Musik!

Pressemitteilung vom 09.06.2020

Die Bedingungen für öffentliche Kulturveranstaltungen sind derzeit schwierig. Mit den aktuell geltenden Regelungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie werden öffentliche Kulturveranstaltungen zwar wieder möglich gemacht, die Teilnehmer- und Teilnehmerinnenzahlen können jedoch weiter nur gering sein. Die einschlägigen Hygieneregeln einzuhalten erfordert außerdem eine besondere Dramaturgie.
Eine Initiative aus den Bezirken und der Kultur-Senatsverwaltung will die Kultur Berlins unter diesen Bedingungen wieder öffentlich sichtbar machen. Die Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle aus Marzahn-Hellersdorf (Die Linke), der Bezirksbürgermeister Michael Grunst aus Lichtenberg (Die Linke) und der Pankower Bezirksbürgermeister Sören Benn (Die Linke) haben gemeinsam mit Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) einen Vorschlag erarbeitet, für den sie in allen Bezirken werben:

  • „Wir wollen die bezirklichen Frei- und Grünflächen, Straßen und Plätze und womöglich auch Sportaußenanlagen öffnen für eine einzigartige Open-Air-Saison für Kunst, für Theater und Musik.“
  • „Wir sind offen für gute Ideen von Ensembles, Musiker*innen, darstellenden und bildenden Künstler*innen.“
  • „Wir werden schnell darüber entscheiden, was wo möglich ist.“
  • „Wir setzen uns dafür ein, dass alle Verantwortlichen, die einschlägigen gesetzlichen Regelungen für das öffentliche Straßenland, für Grünanlagen und Sportstätten großzügig handhaben und schnell entscheiden.“
  • „Wir sind dazu bereit und schaffen dafür jeweils eine Anlaufstelle zur Rettung der Kunst, die sich bis zum 30. September 2020 als Dienstleister für Kulturschaffende in unseren Bezirksämtern um eine möglichst unkomplizierte, unbürokratische und kurzfristige Bearbeitung von Anfragen für die Ermöglichung von Veranstaltungen bemühen wird.“
  • „Und wir werben bei den Berlinerinnen und Berlinern bei Umsetzung dieser Vorschläge um die sprichwörtliche Toleranz und um Solidarität mit den Kulturschaffenden.“

Kultursenator Klaus Lederer: „Wir versuchen, Pandemieeindämmung und kulturelles Leben zu verbinden. Mit guten Schutzkonzepten probieren wir kleinteilige Formate aus. Ich freue mich sehr, dass die drei Bezirksbürgermeister*innen vorangehen.“
Bezirksbürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Dagmar Pohle: „Marzahn-Hellersdorf hat Platz für coole Angebote – vom Fensterkonzert über Straßentheater bis zu Kunst in den Gärten der Welt ist vieles möglich.“
Bezirksbürgermeister von Lichtenberg, Michael Grunst: „Das Theater an der Parkaue hat begonnen, weitere Angebote sollten folgen – von der Trabrennbahn bis zum Prerower Platz – ein Ort findet sich.“
Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn: „Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, auch zur Rettung der Kunst vor dem coronalen Tod. Licht, Luft & Sonne für die darstellenden Sparten sind ein Gebot der Stunde.“

Die Ansprechperson zur Koordination der Umsetzung von Projektvorschlägen im öffentlichen Raum (die bereits finanziert oder gefördert sind) im Bezirksamt Lichtenberg ist im
Fachbereich Kunst und Kultur
Beratung für Kulturprojekte im öffentlichen Raum
Frau Koch
Telefon (030) 577973-8813 – donnerstags von 10-12 Uhr
E-Mail

Diese Initiative greift auch den Vorschlag des Rates der Künste auf, aus Erfahrungen mit der Coronakrise Ideen und Konzepte für die Zukunft der Stadt zu erproben.
Der Rat der Künste schlägt unter der Überschrift „Die Draußenstadt: Wir brauchen mehr Platz zum Ausprobieren!“ vor, in den nächsten Jahren in jedem Bezirk experimentelle Zukunftslabore einzurichten.
Gemeinsam mit Partnern aus Kunst und Kultur könnten die konzeptionellen Linien und Umsetzungsprozesse erarbeitet werden. Zur Erschließung der neuen Flächen und Räume ist die aktive Unterstützung von Land und Bezirken gefordert: Brachen, Plätze und leerstehende Gewerbeflächen sollen unkompliziert und kurzfristig an Initiativen und Projekte vergeben werden, die in herausfordernden Berliner Sozialräumen kreative Erlebnis- und Lernorte, Aktions- und Bewegungsräume für die und mit der Nachbarschaft einrichten.
In Zusammenarbeit mit Museen, Literatur- und Konzerthäusern, Tanzinitiativen, Opern und Theatern, die eigene Impulse einbringen, können hier neue Trainings- und Veranstaltungsformen erprobt werden.

Weitere Informationen:
Bezirksamt Lichtenberg von Berlin
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Möllendorffstraße 6, 10367 Berlin
Telefon: (030) 90296-3307 | E-Mail