Gedenken an Ehepaar Tucholla und Kurt Bietzke

Pressemitteilung vom 17.09.2018

Am Samstag, 29. September, erinnern um 13 Uhr das Bezirksamt Lichtenberg und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Lichtenberg (VVN-BdA) in der Kaskelstraße 41 gemeinsam an Lichtenberger Antifaschistinnen und Antifaschisten, die vor 75 Jahren ermordet wurden. Ort der Ehrung ist die Gedenkstele für Käthe und Felix Tucholla vor ihrem ehemaligen Wohnhaus in der Kaskelstraße 41 in 10317 Berlin.

Die Gedenkrede hält der Vorsitzende der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA), Dr. Hans Coppi. Sprechen wird ebenfalls Rainer Bosse, Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Lichtenberg.

Hintergrund:
Zwischen dem 7. und 12. September 1943 wurden in den so genannten „Plötzenseer Blutnächten“ mehr als 250 Häftlinge ermordet, unter ihnen Felix Tucholla und Kurt Bietzke. Auch Käthe Tucholla wurde, zwanzig Tage nach ihrem Mann und ebenfalls in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee, ihr Leben genommen.
Die Nazigegner waren im antifaschistischen Widerstand aktiv und gehörten der Widerstandsgruppe um Robert Uhrig an. Sie verteilten Flugschriften und verschafften vom NS-Regime Verfolgten illegale Quartiere, gefälschte Papiere und Lebensmittelkarten. So ermöglichten sie im Sommer 1942 dem Instrukteur des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD), Erwin Panndorf, das Untertauchen. Aus der Sowjetunion kommend, hatte Erwin Panndorf den Auftrag, die illegale Arbeit der KPD in Deutschland unterstützen. Nachdem die Hilfe aufgedeckt worden war, wurden Felix und Käthe Tucholla, Kurt Bietzke und Erwin Panndorf inhaftiert. Das Ehepaar Tucholla und Kurt Bietzke verurteilte der „Volksgerichtshof“ am 17. August 1943 zum Tode.
Erwin Panndorf hatten die Nazis schon im Dezember 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet.

Nach Käthe und Kurt Tucholla ist seit 1951 der Tuchollaplatz im Ortsteil Rummelsburg benannt und nach Kurt Bietzke die Bietzkestraße in Friedrichsfelde.

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