Mit der Wucht der vollen Kulisse: Union setzt auf Fans

Urs Fischer

Union Berlins Trainer Urs Fischer gestikuliert.

Trainer Urs Fischer freut sich nicht nur drauf, er setzt im Hauptstadt-Derby auch auf die vollen Ränge im Stadion An der Alten Försterei. «Ich glaube, dass das noch mal eine andere Wucht ist, ein Derby vor ausverkauftem Haus zu spielen», sagte der Coach des 1. FC Union am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Bewerten wollte der 55 Jahre alte Schweizer die Tatsache, dass inmitten alarmierender Corona-Höchststände in Deutschland ein Fußballspiel vor 22.012 Zuschauerinnen und Zuschauern und damit so vielen wie sonst in Nicht-Pandemie-Zahlen maximal möglichen Fans in dem Stadion angepfiffen werden soll, aber nicht. «Ich habe mich nie geäußert, ob es richtig oder falsch ist, dafür gibt es die Leute in der Verwaltung», sagte Fischer.

Dabei ist nicht mal sicher, ob den Eisernen selbst nicht der zweite Corona-Fall unmittelbar vor dem Spiel an diesem Samstag droht. Paul Jaeckel habe sich am Morgen «kränkelig» gefühlt, berichtete der Union-Trainer. Der Abwehrspieler sei daraufhin in die Berliner Charité gebracht worden, wo er sich auch einem PCR-Test unterzogen habe. «Wir müssen uns noch ein bisschen gedulden», sagte Fischer zur Auswertung. In Kevin Behrens fehlt bereits ein Spieler wegen eines positiven Corona-Tests, er befindet sich in Quarantäne. Ansonsten kann Fischer aber mit allen Profis planen.

Und der Coach ist guter Dinge nach den Eindrücken beim Training vor dem erst fünften Derby der Berliner Rivalen in der Bundesliga. «Die Jungs haben unter der Woche einen sehr guten Eindruck gemacht und gezeigt, dass sie bereit sind.»

Platz acht für Union, Platz 13 für die Hertha, vier Punkte mehr haben die Gastgeber bisher geholt als der Konkurrent aus dem Westen der Stadt. Fischer warnte aber eindringlich. Hertha wirke stabil auf ihn, wenn man die vergangenen vier oder fünf Spiele nehme. «Das wird eine ganz schwere Aufgabe und ein ganz enges Spiel, bei dem es am Ende über Kleinigkeiten gehen könnte», befand er.

Keine Kleinigkeit wird die Unterstützung von den Rängen sein, selbst wenn die Union-Ultras - wie auch die von Hertha BSC - das Spiel wegen der geltenden 2G-Regeln - Zutritt nur für Geimpfte und Genesene - boykottieren. Erstmals seit März 2020 wird die Fußball-Kultstätte wieder ausverkauft mit 22.012 Fans sein.

Der Senat hatte den Weg dafür frei gemacht. Neben den geltenden Regeln empfiehlt Union, sich zudem vor dem Stadionbesuch testen zu lassen und auch am Platz einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

«Wir gehen davon aus, dass wir es schaffen», betonte Unions Kommunikationschef Christian Arbeit. Es sei natürlich mehr Personal und mehr Technik im Einsatz, um die Kontrollen am Spieltag durchzuführen, nachdem die drei zurückliegenden Derbys in der ersten Liga zwischen Union und Hertha wegen der Pandemie ohne Zuschauer hatten stattfinden müssen.

Quelle: dpa

Aktualisierung: 18. November 2021