Top 10 in Spandau: Was Spandau so einzigartig macht

Top 10 in Spandau: Was Spandau so einzigartig macht

Spandau bietet viele Sehenswürdigkeiten, Attraktionen und besondere Orte, die einen Besuch lohnen. Das sind die Top-Ziele in Spandau.

Spandau liegt im Westen der Stadt und ist Teil Berlins, auch wenn das vielleicht der ein oder andere "echte" Spandauer nur mit einem Augenrollen bejaht, denn Spandau und das restliche Berlin pflegen eine ambivalente Beziehung zueinander. Der heimliche Lieblingsbezirk vieler Berliner war lange autonom und wurde erst 1920 eingemeindet und gilt zu Recht als die Wiege Berlins. Berliner Großstadtflair finden Besucher in Spandau nicht, viel zu bieten hat er trotzdem: Neben dem ältesten Siedlungsgebiet Berlins, zwei Festungen, Kultur und Geschichte besticht der Bezirk durch viel Natur.
Zitadelle Spandau
dpa

Wo Berlin am ältesten ist: Zitadelle Spandau

Die wichtigste Sehenswürdigkeit Spandaus ist die Zitadelle Spandau. Die beeindruckende Renaissance-Festung liegt direkt an der Havel und ist von einem Wassergraben umgeben. Das wahrscheinlich älteste Gemäuer Berlins ist nur über eine Zugbrücke zu erreichen. Zahlreiche alte Gebäude im Inneren der Festung bieten Besuchern ein vielfältiges kulturelles Angebot, wie das Stadtgeschichtliche Museum im Zeughaus oder die Exerzierhalle, in der historische Kanonen ausgestellt sind. Der Juliusturm sticht aus den Gebäuden besonders hervor – er gilt als das älteste Gemäuer im Stadtgebiet. Auf der Zitadelle finden, über das Jahr verteilt, unterschiedlichste kulturelle Veranstaltungen statt, die es sich allein der Kulisse wegen zu besuchen lohnt. Außerdem beherbergen die alten Gemäuer tausende Fledermäuse. Im Rahmen von Führungen können sich furchtlose Besucher den Tieren der Nacht nähern.

Fledermaus-Paradies: Fort Hahneberg

Bei Fledermäusen beliebt sind auch die alten Gemäuer des Fort Hahneberg. Einst als Festung zur Verteidigung des Spandauer Waffenlagers gebaut, schützt das Fort stattdessen heute seltene Fledermäuse. Die Wehranlage wurde im 19. Jahrhundert in die natürliche Erhebung des Hahnebergs hineingebaut und wurde bis Ende des Zweiten Weltkriegs militärisch genutzt. Danach diente es vor allem mit seinen eigenen Ziegelsteinen dem Wiederaufbau Berlins. Während der Deutsch-Deutschen Teilung lag das Fort mitten auf der Grenze. Nun ist die ehemalige Festung vor allem für den beachtlichen Bestand an Flora und Fauna bekannt. Seit 1990 können Besucher wieder durch die Ruine wandeln, was aus Sicherheitsgründen jedoch nur im Rahmen einer Führung möglich ist.
Spandau
visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle
Spandau, Altstadt, Kolk

Altstadt Spandau/Kolk-Viertel?

Nach den alten Gemäuern des Fort Hahnebergs geht es auch historisch weiter. Zwischen den kleinen, teilweise historisch original erhaltenen Häusern und Kopftsteinpflastergassen lässt es sich schnell vergessen, dass man sich in Berlin befindet. Das Kolk-Viertel in der Spandauer Altstadt ist der Ursprung des Bezirks und lässt sich bei einem Spaziergang am besten erkunden. Wer durch die Gassen flaniert, fühlt sich in mittelalterliche Zeiten zurückversetzt. Auch Reste der Stadtmauer sind hier zu finden.

Wo Berlin am kältesten ist: Eiskeller

Mitten in Spandau liegt mit Eiskeller der kälteste Ort Berlins. In den Wintermonaten kann es hier bis zu zehn Grad kälter sein als im restlichen Berlin. Aus diesem Grund wurde das Gebiet im Ortsteil Hakenfelde als Lagerstätte für Eisklötze aus einem nahe gelegenen See genutzt. Aber Eiskeller ist auch geschichtlich interessant, denn während der Deutsch-Deutschen Teilung existierte hier eine West-Berliner-Exklave. Drei Höfe waren von DDR-Gebiet umschlossen und nur über einen 800 Meter langen Korridor mit dem restlichen westlichen Stadtgebiet verbunden. Auch heute bietet Eiskeller und der gern genutzte Rad- und Wanderweg noch Erfrischendes in Form von kalten Getränken und Eis, serviert von der Gastronomie am Wegesrand.
Eisverkauf
dpa

Spandaus leckerster Export: Florida Eis

Das Thema Eis spielt auch bei der nächsten Station in Spandau die tragende Rolle. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, Florida Eis ist ein Berliner Original, genauer ein Kind Spandaus. Was in einer kleinen Trommel-Eismaschine 1927 begann, wuchs erfolgreich und wurde 1985 unter dem Namen Florida Eis zu einer Eis-Manufaktur im großen Stile. Selbstredend, dass es in Spandau Eiscafés gibt, in denen leckere Eisbecher angeboten werden. Wer Probe-Schlecken möchte, findet ein Café in der Klosterstraße 15 und eines am Altstädter Ring 1 in Spandau.

Aus dem Mittelalter erhalten: St.-Nikolai-Kirche

Die St.-Nikolai-Kirche liegt in der Spandauer Altstadt und wurde im 14.?Jahrhundert erbaut. Die dreischiffige gotische Hallenkirche gehört zu den wichtigsten Gebäuden in Spandau und fällt besonders durch ihren hohen Turm auf, der über 75 Meter misst. Sie gilt als eine der wenigen erhaltenen Kirchen aus dem Mittelalter in Berlin und beeindruckt mit ihrer Größe. Die Kirche ist von Montag bis Sonnabend zwischen 12 und 14 Uhr geöffnet und ebenfalls sonntags nach dem Gottesdienst bis 14 Uhr.
Gotisches Haus
Gotisches Haus

Modernes Museum hinter alten Mauern: Gotisches Haus

Historisch geht es weiter: Das Gotische Haus ist das älteste erhaltene Bürgerhaus in ganz Berlin und befindet sich in direkter Nähe zur St.-Nikolai-Kirche. In dem Fachwerkhaus, von dem Teile noch original aus dem Mittelalter stammen, ist das Stadtgeschichtliche Museum untergebracht. Außerdem finden wechselnde Kunstausstellungen statt.

Aufregend, Station für Station: U-Bahnhöfe der U7

Die U-Bahnlinie 7 verbindet Spandau mit Berlins Innenstadt und ist die längste U-Bahnstrecke in ganz Berlin. Die U-Bahn ist ein praktisches und umweltfreundliches Fortbewegungsmittel und wird auch gern zum Sightseeing genutzt. Im Falle der U7 sind jedoch auch die U-Bahnhöfe dank ihrer Gestaltung selbst Sehenswürdigkeiten. Je weiter die Bahn nach Westen fährt, umso besonderer werden sie. Ganze sieben U-Bahnhöfe der Linie, zwischen Siemensdamm und Rathaus Spandau, sind wegen ihrer postmodernen Gestaltung denkmalgeschützt. Dass der Tunnel der U7 so bunt ist, verdanken die Berliner Rainer Gerhard Rümmler, der ab den 1960er Jahren als Leiter der Entwurfsabteilung des Hochbauamtes von West-Berlin tätig war. Er versuchte bei der Gestaltung der einzelnen Bahnhöfe immer einen Bezug zu der Umgebung an der Station herzustellen. Besonders bunt ist der Bahnhof Paulsternstraße, wo sich dank der ehemals hier befindlichen Landschaft an den Wänden Pflanzen ranken und am Nachthimmel Sterne blicken. Die Station Zitadelle erinnert farblich an die Wände der Zitadelle selbst. Sehenswert sind alle westlichen Bahnhöfe der U7.
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr
Militärhistorisches Museum der Bundeswehr

120 Jahre Militär-Flug-Geschichte: Militärhistorisches Museum

Das Militärhistorische Museum befindet sich auf dem ehemaligen Flugplatz Berlin-Gatow in Spandau und ist eine Außenstelle des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr in Dresden. In den Hangars werden 120 Jahre militärische Luftfahrt und Luftkrieg lebendig dargestellt. Auf dem weitläufigen Gelände können Besucher eine der weltweit größten Sammlungen militärischer Großgeräte, Flugzeuge, Transport- und Kampfhubschrauber, Radarsysteme, Jagdbomber, Flugabwehrraketensysteme und Atomwaffenträger besichtigen. Außerdem erfahren Interessierte in der Ausstellung, wie sich das Verständnis von Krieg und Militärgewalt durch den Einsatz der Luftwaffe verändert hat. Neben Führungen können sich Besucher mit Geocaching selbst auf Spurensuche auf dem Flugplatz begeben.
Siedlung Siemensstadt in Berlin
Landesdenkmalamt Berlin, Wolfgang Bittner

Siemensstadt

Wer nur noch Weiß vor Augen sieht, ist in der Siedlung Siemensstadt angekommen. Die Großsiedlung aus Industriebauten und sieben Wohnsiedlungen in Berlin Spandau gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Ein Teil davon strahlt mit den weißen Fassaden weithin sichtbar. Siemens errichtete hier seine ab 1897 seine Fabrikgebäude, schnell folgten Wohngebiete für die Arbeiter in direkter Nähe. Inzwischen haben sich hier zahlreiche weitere Firmen angesiedelt. Ein Ort voller Industriekultur.
Wassersport in der Haupstadt
dpa

Klein Venedig

Klein Venedig ist ein ganz besonderes Stück Natur in Tiefenwerer, einem Ortsteil Spandaus. Die weit verzweigten Wasserarme im Naturschutzgebiet machen dem Ruf als grünen Bezirk alle Ehre. Am besten lässt sich das kleine Paradies mit dem Paddelboot oder Kanu entdecken. Unterwegs bleiben Paddler nicht lang allein, denn die hier lebenden Wasservögel zeigen sich von den Booten unbeeindruckt. Ein guter Startpunkt für eine Tour ist der Stößensee.

Spandaus Top 10 auf der Karte

Das könnte Sie auch interessieren

Sommer in Spandau
© www.enrico-verworner.de

Willkommen in Spandau!

Berlin-Spandau im Detail: Wohnlagen, Veranstaltungen, Adressen und Tipps rund um die Stadt in der Stadt. mehr

Zitadelle Spandau
© Zitadelle - FB Kultur

Alle Sehenswürdigkeiten in Spandau

Das Wahrzeichen des Bezirks Spandau ist die Zitadelle Spandau, eine der am besten erhaltenen Festungen der Renaissance-Zeit. Noch älter ist die Nikolaikirche, die noch aus dem mittelalterlichen Berlin stammt. mehr

Aktualisierung: 14. Februar 2023