Stolperstein - Familie Müller/Willdorf

  • Königsheideweg 269,12487 Berlin

Mathilde Willdorff, geb. Herschauer bringt 1914 ihren Sohn Rudolf in München zur Welt. Sie zieht 1918 nach Johannisthal, wo 1919 ihre Tochter Margot geboren wird. Dort heiratete sie einen Herrn Müller, der sie vor weiterer Verfolgung in einer sogenannten „Mischehe“ hätte schützen können, wäre er nicht vorher verstorben. Mathilde Müller bemühte sich 1934 um die Aufnahme ihrer selbst und ihrer erwachsenen Kinder in die Kirchengemeinde Johannisthal.
Die Bayerische Israelitische Gemeindezeitung gibt weiterhin an, dass Rudolf Willdorf, Sohn des Herrn Friedrich Willdorf, wohnhaft im Kinderheim, Antonienstraße am 30.04.1927 seine Bar-Mitzwah feierte. Dieses jüdische Fest – vergleichbar mit der Jugendweihe oder Konformation – wird für Jungen so auch Rudolf Willdorf – im Alter von 13 Jahren begangen.
Margot Willdorf[f] wurde am 02.03.1943 und Mathilde Müller am 19. April 1943 nach Auschwitz deportiert. Sie waren bis dahin in Treptow wohnhaft Rudolf Willdorf[f] wurde am 13.01.1942 nach Riga verschleppt. Er wohnte zu dem Zeitpunkt im Johannisthaler Rollettweg 5 in einer Laube.

„HIER WOHNTE \ MATHILDE MÜLLER \ GEB. HERSCHAUER \ JG. 1888 \ DEPORTIERT 1943 \ ERMORDET IN \ AUSCHWITZ”

„HIER WOHNTE \ RUDOLF \ WILLDORF \ JG. 1914 \ DEPORTIERT 1942 \ ERMORDET IN \ RIGA”

„HIER WOHNTE \ MARGOT \ WILLDORF \ JG. 1919 \ DEPORTIERT 1943 \ ERMORDET IN \ AUSCHWITZ”

Die Stopersteinverlegung war ein Gemeinschaftsprojekt der 10. Oberschule Treptow-Köpenick mit dem Bund der Antifaschisten Treptow e.V.