Gedenktafel - Walther Rathenau

  • An der Wuhlheide 131a, 12459 Berlin

Auf dem Waldfriedhof in der Wuhlheide befindet sich die Ehrengrabstätte des Landes Berlin für den deutsch-jüdischen Industriellen, Politiker und Reichsminister Walther Rathenau. Diese wurde mit Senatsbeschluss vom 01.12.1992 anerkannt, seit 1977 steht die Anlage unter Denkmalschutz. In der Familiengrabstätte sind Emil Moritz Rathenau und seine Ehefrau Mathilde, sowie die Kinder Erich und Walther Rathenau beigesetzt. Emil Rathenau gründete 1884 die später sogenannte „Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft“, die sich unter seiner Regide zu einem der größten Elektrokonzerne weltweit entwickelte. 1915, nach dem Tod des Vaters, übernahm Walther Rathenau den Vorsitz des Aufsichtsrats. 1918 beteiligte er sich an der Gründung der Deutschen Demokratischen Partei und war ab 1922 Reichsaußenminister. Er verstarb noch im selben Jahr an einem rechtsextremistischen Attentat. Die Grabanlage in antiker Ästhetik wurde von Alfred Messel gestaltet, den Bauschmuck entwarf Herrmann Hahn. In Anwesenheit des Außenministers der DDR Lothar Bolz anlässlich des 40. Todestags Rathenaus wurde eine Gedenktafel mit der folgenden Inschrift eingeweiht:

“IM GEDENKEN AN \ DR. WALTER RATHENAU \ DER DEN RAPALLOVERTRAG MIT \ DER SOWJETUNION UNTERSCHRIEB \ MIT DEN GROSSEN STAATEN IN OST UND \ WEST GUTE BEZIEHUNGEN SUCHTE \ UND DESHALB VON DER REAKTION \ IM JUNI 1922 ERMORDET WURDE. \ NATIONALRAT DER NATIONALEN FRONT \ DES DEMOKRATISCHEN DEUTSCHLAND \ BERLIN, 24. JUNI 1962”

Diese Tafel wurde am 27.09.1992 entfernt. Eine neue Tafel hält ausschließlich fest:
“DR. WALTHER RATHENAU \ GEBOREN \ 29.9.1867 \ ERMORDET \ 24.6.1922 \ REICHSAUSSENMINISTER 1922”

Anlässlich des 90. Todestags wurde im Beisein von Außenminister Guido Westerwelle am 24.06.2012 das für 350.000 Euro sanierte Erbbegräbnis eingeweiht.