In den 80er Jahren machten in den deutschen Großstädten Künstler und Designer mit ironischen und zum Teil sogar kitschigen Möbeln und Objekten auf sich aufmerksam. Die Bewegung, die Neues Deutsches Design genannt wurde, stand ähnlich wie die Neue Deutsche Welle für einen radikal neuen Ansatz: Design außerhalb des Systems der industriellen Produktion und gespeist aus allen möglichen kulturellen und subkulturellen Quellen. Zum ersten Mal blickt nun eine groß angelegte Ausstellung mit historischem Abstand zurück auf dieses Phänomen, das nur eine kurze Hochphase hatte: von 1982, als in Hamburg eine erste Ausstellung mit dem Titel „Möbel perdu – Schöneres Wohnen“ stattfand, bis zur Wiedervereinigung. Das Neue Deutsche Design ist deshalb auch ein Zeitdokument für ein Deutschlandbild, wie es heute nicht mehr existiert, und eine der letzten großen kulturellen Leistungen der alten Bundesrepublik.