Die Zirkel im Kulturbetrieb der DDR waren wichtiger Bestandteil des „Künstlerischen Volksschaffens“. Sie brachten beachtliche künstlerische Werke für den persönlichen und gesellschaftlichen Gebrauch hervor und beförderten Kunsterziehung und Geschmacksbildung. An sich als Freizeitbetätigung gedacht, entwickelte sich daraus hochprofessionelles künstlerisches Schaffen.
Ingeborg Bohne-Fiegert, eine der führenden Textilkünstlerinnen im Amateurschaffen der DDR , initiierte den Potsdamer Textilzirkel 1954, um kreative Neigungen von Frauen auf breiterer Basis und qualifiziert zu befördern. „Besonderer Wert“, schrieb sie, „wird auf das Wissen um die historische Entwicklung der einzelnen textilen Techniken und damit verbunden auf die Gestaltung sowie auf das geistige Durchdringen einer vorgegebenen Aufgabe, eines Darstellungswunsches gelegt“. In den Folgejahren entwickelte sich daraus eine breite Arbeit in vielen Gruppen.