LoGo Europe: Der Europäische Verwaltungsaustausch

Umriss Europa (34432467)

Unsere Welt wird vernetzter – und die Verwaltung soll es auch sein. Insbesondere innerhalb Europas. Ein Großteil der Entscheidungen, die auf europäischer Ebene getroffen werden, hat direkten Einfluss auf Berlin und wirkt sich in der Folge nahezu auf alle Verwaltungsbereiche in allen Bezirken aus. Genauso geht es auch den anderen Lokalverwaltungen in den anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union. Zudem stehen wir alle vor ähnlichen grundsätzlichen Herausforderungen – etwa, die Programme umzusetzen, die die Digitalisierung, die Dekarbonisierung und den Umgang mit dem demografischen Wandel betreffen. Städtepartnerschaften wollen gepflegt, Anträge für Wohngeld bearbeitet, Kindertagesstätten- und Schulplätze geplant, öffentliche Plätze neugestaltet werden. Weiterhin wird Berlin und damit auch Lichtenberg zunehmend internationaler, sodass die Bezirksamtsmitarbeiter*innen bisweilen mit neuen Herausforderungen konfrontiert sind: Unterhaltszahlungen einfordern, wenn ein Elternteil im Ausland lebt. Fachkräfte aus dem Ausland in das deutsche System integrieren. Kriminalität über Landesgrenzen hinweg verfolgen. Neue EU-Richtlinien umsetzen. Dies sind nur einige Beispiele von Herausforderungen, die die Angestellten der Berliner Verwaltung zunehmend europäisch denken und lösen müssen.

Dabei können wir in Europa alle voneinander lernen und deshalb gibt es den Europäischen Verwaltungsaustausch, ein Programm, das bereits seit 2005 existiert und seit 2015 aus Mitteln der Senatsverwaltung für Finanzen aus dem Posten „Wissenstransfer“ finanziert wird. Jedes Jahr können mehrere Mitarbeiter*innen aller Berliner Bezirksverwaltungen sowie einiger Senatsverwaltungen für drei bis vier Wochen im Ausland hospitieren – ihre Sprachkenntnisse auffrischen, ihre interkulturelle Kompetenz schulen und sich Kenntnisse über EU-Institutionen und Fördergelder aneignen, kurzum: Ihre „Europakompetenz“ ausbauen.

Der Austausch ermöglicht es, eigenes Wissen weiterzugeben, Prozesse abzugleichen, aber auch „best practice“-Beispiele aus anderen Ländern kennenzulernen – das sind Herangehensweisen oder individuelle Projekte, die besonders gut funktionieren. Das alles auf dem jeweiligen Fachgebiet der Mitarbeiter*innen innerhalb einer zuvor festgelegten, konkreten Projektidee und geleitet von Fragen wie: Wie können Probleme, die vielleicht nicht länderübergreifend sind, aber in vielen Ländern von Bedeutung sind, angegangen werden? Was machen andere Länder, Städte, Bezirke gut und was davon können wir uns abgucken?

Die Erkenntnisse werden anschließend im Bezirk eingebracht. Nicht nur vor den Kolleg*innen aus dem eigenen Team wird dann berichtet, sondern auch die politische und fachliche Leitung nimmt sich Zeit, um mehr über die Erlebnisse, neu gewonnenen Ideen und mögliche Lösungsansätze ihrer Mitarbeiter*innen zu erfahren.

Der Bewerbungsaufruf wird einmal im Jahr zu Beginn des Jahres von der EU-Beauftragten verschickt. Was die Hospitant*innen der vergangenen Jahre gelernt und erlebt haben, können Sie hier nachlesen:

2023

2022

2020

2019