Sonja Sonnenfeld

Die deutsch-schwedische Menschenrechtlerin wurde am 22.9.1912 in Malmö geboren. Im Alter von knapp zwei Jahren kam sie kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 mit ihren jüdisch-orthodoxen Eltern nach Berlin. 1918 wurde sie in der Fürstin-Bismarck-Schule in Charlottenburg eingeschult. Sie lebte in der Gervinusstraße 5, wo Fritzi Massary und Max Pallenberg ihre Nachbarn waren. Mit 12 Jahren besuchte sie ein Konzert von Josephine Baker und freundete sich mit ihr an. Ende der 1930er Jahre spielte sie neben Hans Albers in dem Film “Peer Gynt”. Als Jüdin mit schwedischem Pass war sie zunächst vor Verfolgung geschützt, aber nach der Pogromnacht am 9.11.1938 reiste sie zurück nach Schweden, wo sie sich für Flüchtlinge engagierte. 1962 eröffnete sie in ihrer Wohnung in Stockholm das “Offene Haus”, in dem sich seither mehr als 9000 Flüchtlinge aus 80 Nationen getroffen haben. 1979 wurde sie Geschäftsführerin der schwedischen Raoul-Wallenberg-Vereinigung. 2001 veröffentlichte sie ihre Autobiographie unter dem Titel “Es begann in Berlin”.

Literatur
  • Sonnenfeld, Sonja: Es begann in Berlin. Ein Leben für Gerechtigkeit und Freiheit, Bremen (Donat) 2001
  • Sonnenfeld, Sonja: Das “Offene Haus”. Völkerbund en miniature, Bremen (Donat) 2005