Drucksache - 1386/4
Wir fragen das Bezirksamt:
a) auf dem Gelände b) im Gebäude c) im Umfeld gewährleistet?
Zur Beantwortung Herr BzStR Engelmann: Frau Vorsteherin, meine sehr verehrten Damen und Herren, Zu 1. Zu 2. Diese Erwartung haben wir in aller Deutlichkeit allen Stellen klar formuliert und sie war auch der Anlass für das Pressegespräch, das Herr Naumann und ich selbst am Dienstag im Anschluss an die Bezirksamtssitzung, wo wir noch einmal einen kompetenten Vertreter des LAGeSo zu Gast hatten, zu diesem Thema mit Vertreterinnen und Vertretern der Presse und dem rbb geführt haben. Es ist aber auch das ganz klare Ziel der Senatsverwaltung, die Situation vor dem LAGeSo mit den neuen Außenstellen, Kruppstraße und Bundesallee, zur Erstregistrierung zu entspannen und zu besseren Abläufen zu kommen. Dabei geht es in erster Linie natürlich um die humanitäre Situation der Flüchtlinge, aber auch um die Arbeitsbedingungen der völlig überlasteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im LAGeSo. Zum Verwaltungsablauf ist ein völlig neues Verfahren vorgesehen: Flüchtlinge, die neu in Berlin ankommen und registriert werden müssen, melden sich – wie bisher zunächst in der Turmstraße. Dort erfolgt aber nicht mehr – wie bisher – die komplette Registrierung, sondern es erfolgt nur eine Erfassung der Namen und des Herkunftslandes. Dann wird sofort ein Termin für die komplette Registrierung in der Bundesallee vergeben. Dieser Termin ist kein schriftlicher Bescheid, sondern ein Armband, das den Flüchtlingen ausgehändigt wird, auf dem der Termin benannt ist. Sie werden dann in Notunterkünfte verteilt. Der Plan ist, sie zukünftig in einer zentralen Einrichtung unterzubringen, Sie haben gelesen, im Ortsteil Heiligensee auf dem Gelände der ehemaligen Firma Tetrapack und von dort zentral versorgt und untergebracht werden und von dort aus erfolgt zu dem vergebenen Termin der Transport in die Bundesallee 171, was nach jetzigen Schätzungen sicherlich auch einige Tage an Wartezeit in der Einrichtung beinhalten kann, so dass dann die Flüchtlinge, wenn sie in der Bundesallee angekommen sind, Zugang zum Gebäude in der Bundesallee erhalten und zwar nur die Flüchtlinge mit den für diesen Tag gültigen Armbändern. Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass es nicht mehr erforderlich ist vor dem LAGeSo zu warten, sondern die Flüchtlinge warten in ihrer Unterkunft und kommen dann gesteuert in die Bundesallee. Dies geschieht dann auch genau in der Größenordnung, die dort tatsächlich taggleich bearbeitet werden kann. Dieses Verfahren wird bereits für den Standort in der Kruppstraße praktiziert. Mit der Bundesallee gibt es dann drei Standorte, an denen das LAGeSo die Erstregistrierung durchführen wird: Die Flüchtlinge, die mit den Sonderzügen aus Bayern kommen, sollen in der Kruppstraße bearbeitet werden. Alle anderen Flüchtlinge, die neu nach Berlin kommen, sollen in der Bundesallee bearbeitet werden. Am Standort Turmstraße werden die vielen Altfälle bearbeitet, die dort bereits aufgenommen wurden. Von den Kapazitäten ist vorgesehen, dass die Kruppstraße 200 Flüchtlinge (Hinweis: 80 – 100 Fälle) pro Tag erfassen soll, die Bundesallee wird mit 450 Flüchtlingen (Hinweis: 200 – 300 Fälle) pro Tag beginnen und soll – wenn ausreichend Personal dort eingesetzt ist – die Kapazität weiter steigern. Die aktuelle Kapazität in der Kruppstraße und in der Turmstraße zusammen liegt bei 350 Personen am Tag. Insgesamt möchte das LAGeSo die Kapazität an allen drei Standorten für die Erstregistrierung auf 1000 Personen pro Tag steigern. Geöffnet ist die Bundesallee ab heute an Arbeitstagen von 7.00 bis 16.30 Uhr. Im Gebäude sind nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des LAGeSo, die die Registrierung machen, sondern auch die Ausländerbehörde, die beispielsweise für die Aufenthaltspapiere und wenn nötig auch für die Abschiebung Verantwortung trägt und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die sich um die Asylanträge kümmern. Dadurch sollen eine sehr schnelle Bearbeitung und gleichzeitig Entscheidungen im Asylverfahren möglich sein. Im Gebäude wird durch die Charité eine Rettungsstelle betrieben, die mit zwei Ärzten besetzt ist. Für Verpflegung und Getränke ist über einen Caterer von Vivantes gesorgt. Ich persönlich halte dies grundsätzlich für ein gutes und durchdachtes Konzept, das endlich eine Entspannung der Wartesituation vor dem Landesamt für Gesundheit und Soziales ergeben wird.
Zu 3.
Zu 4. Erlauben Sie mir auch die Bemerkung, dass ich bei aller Kritik an den aktuellen Problemen im LAGeSo nicht verstehe, warum die Flüchtlingsinitiativen jetzt zu einer Demonstration gegen die Außenstelle in der Bundesallee aufrufen. Ich glaube, dass das neue Verfahren tatsächlich für alle Beteiligten eine Verbesserung ergeben wird.
Zu 5.
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