Im Südwesten Berlins kurz vor der Glienicker Brücke befindet sich der Park Glienicke, dessen Umgestaltung vor 200 Jahren begann. 1814 hatte der damalige Besitzer Staatskanzler Fürst Karl August von Hardenberg dieses Areal erworben. Zwei Jahre später bittet er den 27-jährigen Potsdamer Gartengesellen Peter Joseph Lenné, seinen zur Havel hin abfallenden Garten umzugestalten. Warum der Fürst nicht seinen Schwiegersohn Fürst Pückler damit beauftragte, ist nicht überliefert.
Lenné leitet sofort erste Maßnahmen ein, die bis heute den Park Klein-Glienicke, so der offizielle Name, prägen. Das Wohnhaus wird in ein hügeliges Gelände eingebettet, das landschaftlich bepflanzt und nach englischen Vorbildern als Pleasureground gestaltet wird. Dieser Bereich mit einer Fläche von etwa vier Hektar umfasst drei Hügel, die von Lenné so angeordnet werden, dass sich zwischen ihnen ein Wiesengrund bis zur Havel erstreckt. „Ausgestattet mit reichhaltigen, raumbildenden Gehölzen, einem Wegenetz mit immer wieder neuen Ausblicken, Brunnen, Blumenbeeten und Kunstwerken, gewährte dieser Garten ein Optimum an Empfindungen und Eindrücken und erreichte durch mehrere je nach Standort wechselnde Fernsichten in die Havellandschaft und nach Potsdam eine ungeahnte Weite und Großzügigkeit“, so Heinz Wiegand, Gartendenkmalpfleger zu Berlin.
1824 kauft Prinz Carl von Preußen das Anwesen und verändert es tiefgreifend. Ab 1840 wird der Park beträchtlich erweitert und fügt sich mit den von Lenné geschaffenen Sichtbeziehungen harmonisch in die Potsdamer Kulturlandschaft ein. Seit 1990 gehört er zum UNESCO-Welterbe „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“.