An den Chef der Senatskanzlei

In aktuell habe ich mit lebhafter Aufmerksamkeit und Anteilnahme den Artikel „Don’t call it Heimweh“ gelesen.

Das Emigrantenprogramm ist mir noch aus meiner Berliner Bürgermeisterzeit wohl vertraut. Auch damals habe ich mich aktiv bemüht, daran teilzunehmen.

Es lag auch ein persönlicher Grund bei mir dadurch vor, dass ich 1937 auf einem Berliner Gymnasium mein Abitur in einer Klasse machte, deren Hälfte jüdische Mitschüler waren. Fast alle von ihnen sind damals durch eine Verkettung ganz unterschiedlicher Umstände noch rechtzeitig vor dem Nationalsozialismus in Deutschland entkommen. Wir machten 50 Jahre später eine kleine Zusammenkunft der Abiturientenklasse. Zu unserer Freude waren alte Klassenkameraden aus drei Kontinenten dazu wieder nach Berlin gekommen. Das trägt natürlich auch wesentlich dazu bei, mit Bewegung nachzulesen, was dem Magazin aktuell entnommen werden kann.

Meine Dankbarkeit verbinde ich mit den besten Grüßen und Wünschen


Richard v. Weizsäcker

v. Weizsäcker war von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.