Friedrichstadt-Passagen
Unter den Neubauten an der Friedrichstraße fanden die Friedrichstadt-Passagen die meiste Beachtung. Der bekannteste Mieter der drei Blöcke ist die Galeries Lafayette.
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Von den zahlreichen Neubauprojekten längs der Friedrichstraße waren die drei Blöcke der Friedrichstadt-Passagen die ersten und meistbeachteten. Bereits in den letzten Jahren der DDR hatte man mit der Planung und Bebauung des Areals begonnen, doch nach einem neuen Wettbewerb wurden die Rohbauten Anfang der 1990er Jahre wieder abgerissen.
Namensgebung der Friedrichstadt-Passagen
Ihren Namen leitet die Baugruppe aus der Ladenpassage her, die die drei "Quartiere" im Untergeschoss verbindet. Als Einziger der drei umfasst das südliche Quartier 205 den ganzen Straßenblock und wirkt damit auch auf den rückwärtigen Gendarmenmarkt. Oswald Mathias Ungers thematisiert hier "das Motiv Berliner Block".
Kernbau der Friedrichstadt-Passagen
Um einen achtgeschossigen Kernbau, der sich im Innern zu zwei Innenhöfen öffnet, sind sechs "Einzelhäuser" gruppiert, die den Blockrand markieren und nach sechs Geschossen die Traufhöhe der umliegenden Bebauung aufnehmen. In den Einschnitten zwischen ihnen liegen die Eingänge zu den durchlaufenden Passagen, und hier öffnet sich auch der Blick auf den andersfarbig verkleideten Kernbau. Es bleibt die Frage, ob die glatten steinernen Fassaden und die Grundidee einer ausschließlich auf dem Quadrat beruhenden, auf jegliches Beiwerk verzichtenden Struktur tragfähig ist für die Bebauung eines so großen Baublocks.
Gebäude von Henry Cobb in den Friedrichstadt-Passagen
Einen extremen Gegenpol bildet der Nachbarblock des Amerikaners Henry Cobb. Die Fassade ist geprägt durch keilförmig vorspringende Elemente, die über das Traufgesims übergreifen und nachts auffällig illuminiert sind. Auch im Innern setzt sich der im Material edle, in der Form expressive, unruhige Duktus fort. Cobb wollte nach eigenen Worten zeigen, "daß eine großflächige kommerzielle Entwicklung doch so gestaltet werden kann, daß sie die urbane Szenerie nicht unterdrückt, sondern belebt".
Galeries Lafayette in den Friedrichstadt-Passagen
Der nördliche Block des Franzosen Jean Nouvel für das Warenhaus Galeries Lafayette kam in der Architekturkritik am besten weg. Entgegen der von Stadtbaudirektor Stimmann geforderten steinernen Architektur besteht die Außenhaut komplett aus Glas. Sie ist jedoch nicht auf Transparenz angelegt. Über der horizontal gegliederten Fassade erheben sich hohe Dachaufbauten. Befremdlich wirkt der unscheinbar geratene Haupteingang, wie ein noch kleinerer Nebeneingang an der Französischen Straße. Im Innern ersetzen zwei plexiglasverkleidete Kegel einen Innenhof. Die entgangene Verkaufsfläche wird durch niedrige Geschosshöhen ausgeglichen, so dass sich kein großzügiger Raumeindruck ergibt. Alle Blöcke werden für Ladengeschäfte, Büros und Wohnungen genutzt.
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Adresse
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Friedrichstr.
78
10117 Berlin
- Telefon
- 030 20 94 73 21
- Öffnungszeiten
- Montag bis Samstag 10 bis 20 Uhr
- Architekt
- Oswald Matthias Ungers, Henry Cobb, Jean Nouvel
- Stil
- Zeitgenössische Moderne
- Barrierefrei
- Aufzüge vorhanden.

© Jaron Verlag
Autor: Cobbers, Arnt
Jaron Verlag
Flexcover, 240 Seiten, 108 farbige Fotos
ISBN 978-3-89773-410-4
12,95 Euro
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Aktualisierung: 9. November 2017