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Karl-Marx-Allee

  • Karl-Marx-Allee

    Blick auf die Karl-Marx-Allee in Berlin.

  • Karl-Marx-Allee

    DDR-Renommierbauten und das nördliche der beiden gleichartigen Hochhäuser am "Frankfurter Tor" am Ende der Karl-Marx-Allee in Berlin.

  • Karl-Marx-Allee

    Die historischen Kandelaber auf der Karl-Marx-Allee.

  • Karl-Marx-Buchhandlung

    Der Schriftzug «Marx» der Karl-Marx-Buchhandlung in der Karl-Marx-Allee.

  • Kino International

    Blick auf das Kino International in der Karl-Marx-Allee.

  • Kino Kosmos

    Ehemaliges Kino Kosmos in der Karl-Marx-Allee.

Die Karl-Marx-Allee war mit ihrer monumentalen Straßenbebauung die Vorzeigestraße Ostberlins. Die Stalinallee, wie sie zu DDR-Zeiten hieß, erstreckt sich zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor.

Die Vorzeigestraße der DDR entstand auf Trümmern: Friedrichshain gehörte zu den im Zweiten Weltkrieg besonders stark zerstörten Stadtbezirken Berlins. Mit dem Wiederaufbau sollte die Stalinallee, wie die Karl-Marx-Allee bis 1961 hieß, zur "ersten sozialistische Straße" auf deutschem Boden werden.

Paläste für die Arbeiter

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs herrschte in Berlin Wohnungsmangel. Der fast zwei Kilometer lange Abschnitt zwischen Strausberger Platz und Frankfurter Tor glich einer Trümmerwüste. Die SED-Regierung musste und wollte deshalb neue Wohnungen bauen. Inmitten des Kalten Krieges und des Wettstreits um das vermeintlich bessere System wurde die Wohnungsfrage zum Politikum. Die Regierung wollte den Arbeiter:innen mehr bieten als ein Dach über dem Kopf. Die neuen Wohnungen sollten Paläste sein, die die Überlegenheit gegenüber dem kapitalistischen Westen zur Schau tragen. So wurde die Stalinallee zum ersten großen Prestigeobjekt der DDR.

Scharouns Laubenganghäuser

Die Laubenganghäuser von Hans Scharoun entstanden noch vor dem Beginn des „Nationalen Aufbauprogramms”. Sie waren die ersten realisierten Nachkriegsentwürfe im Berliner Osten. Der sachliche und funktionalistische Stil der 1920er Jahre galt jedoch schnell als überholt. Der Baustil der Moderne verlor an Rückhalt in der Politik. Man orientierte sich lieber am Sozialistischen Realismus und Sozialistischen Klassizismus der Sowjetunion.

Luxuriöse Wohnungen mit hohen Baukosten

Um der Stalinallee einen besonderen, monumentalen Charakter zu verleihen, wurde die Straße verbreitert. Die nun 90 Meter breite Straße sollte künftig als Ort für Militärparaden dienen. Der erste Vorzeigebau an der Stalinallee entstand 1951/52 an der Weberwiese. Das Hochhaus des Architekten Hermann Henselmann entsprach den Vorstellungen des DDR-Regimes. Die Wohnungen waren luxuriös ausgestattet, mit Zentralheizung, Warmwasser, Stuckdecken und Fahrstühlen. Auch die Wohnfläche war für damalige Verhältnisse groß. Die Schmuckfassaden orientierten sich am Klassizismus. Sie sollten den Wohlstand auch nach außen zeigen. In den unteren ein oder zwei Geschossen befanden sich Läden und Gaststätten. Die Baukosten für die Wohnungen waren hoch. Aus Henselmanns Feder stammen auch die Wahrzeichen der Karl-Marx-Allee: die Turmbauten am Frankfurter Tor.

Hansaviertel - Gegenentwurf des Westens

Gleichzeitig wurde im Westen Berlins mit dem Wiederaufbau des Hansaviertels begonnen. Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung entstand neben dem Tiergarten nicht nur neuer, moderner Wohnraum. Das Hansaviertel sollte auch die Idee der Stadt von morgen transportieren. Es war ein Gegenentwurf zu den ersten Bauten der Stalinallee. Hier wurde der sozialistische Klassizismus schnell spöttisch zum „Zuckerbäckerstil”.

Plattenbauten statt Schmuckfassaden

Die hohen Kosten und die altmodisch wirkenden Fassaden veranlassten die SED-Regierung zum Umdenken. In den folgenden Jahren entstanden in der Stalinallee modernere Wohnhäuser. Für den nächsten Bauabschnitt waren die Architekten Josef Kaiser, Werner Dutschke und Edmund Collein verantwortlich, die im Oktober 1959 den Grundstein für die neuen Wohnhäuser legten. Diese wurden als Plattenbauten errichtet. Nun befanden sich die Unterhaltungsangebote und Geschäfte nicht mehr in den ersten beiden Etagen der Häuser. Es wurden eigenständige Bauten wie das Café Moskau, das Kino Kosmos und das Kino International errichtet.

Für mehr der Lebensqualität: Umbau der Karl-Marx-Allee

Die Karl-Marx-Allee wurde von 2018 bis 2020 streckenweise umgebaut. Ziel war es, eine bessere Lebensqualität für Anwohner und Nutzer zu schaffen. Es wurde ein breiter Radweg geschaffen, sowie die Gehwege besser für Blinde und Sehbehinderte ausgestattet. Auch wurde zwischen den Fahrbahnen ein begrünter Mittelstreifen angelegt. Alle Umgestaltungsmaßnahmen stehen im Einklang mit dem Denkmalschutz.

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 Adresse
Karl-Marx-Allee 103
10178 Berlin

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Aktualisierung: 20. Mai 2025