Soziale Arbeit findet zunehmend einem gesellschaftlichen Kontext statt, der sich durch politische Spaltungslinien auszeichnet. Gewalt, Hass, Verschwörungsnarrative, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und politische sowie religiöse Radikalisierung zeigen sich in Ballungsräumen genauso wie im ländlichen Raum. Beide Felder teilen gemeinsame Narrative und sind über verstärkende Wechselwirkungen – nicht zuletzt durch soziale Medien – miteinander verbunden.
Ziel des Fachtages ist es, die Auswirkungen aktueller gesellschaftlicher Polarisierung auf das Handlungsfeld der Sozialen Arbeit zu beleuchten, insbesondere hinsichtlich der Betroffenenarbeit sowie der Ausstiegs- und Distanzierungsarbeit.
Islamismus und Rechtsextremismus werden hierfür als die bedeutsamsten Phänomenbe-reiche unter die Lupe genommen. In Workshops und in der Plenumsdiskussion wird diskutiert, wie Soziale Arbeit in diesen Feldern präventiv tätig werden kann und auf welche Weise Ausstiegsprozesse aus radikalen Jugendszenen initiiert und begleitet werden können. Hierbei kann bereits auf Erfahrungen mit Ausstiegs- und Distanzierungsprogrammen zurückgegriffen werden.
Aber auch in der primären Prävention spielt Soziale Arbeit eine bedeutende Rolle, nicht zuletzt durch Jugend- und Jugendsozialarbeit.
Der Fachdialog Wissenschaft-Praxis dient dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in politische und praktische Handlungsstrategien einerseits und andererseits der Diskussion von Forschungsergebnissen hinsichtlich ihrer Relevanz und Brauchbarkeit für die Präven-tionsarbeit auf kommunaler Ebene.
Die Veranstaltung ist ein regelmäßiges Format der Kooperation zwischen der Landeskommission Berlin gegen Gewalt, der Stiftung Deutsches Forum Kriminalprävention, und der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin.