Elise und Otto Hampel

Hintergrund

Elise und Otto Hampel verteilten im Umfeld ihrer Wohnung im Wedding, aber auch in Charlottenburg, Schöneberg und Kreuzberg von 1940 bis 1942 handbeschriftete Postkarten, in denen sie zum Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime aufriefen. Zunächst lange unentdeckt, wurden sie 1942 beim Auslegen der Karten beobachtet, denunziert und am 8. April 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Ihr Handeln gilt heute als ein herausragendes Beispiel für den unorganisierten Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur.

Am Ende eines breiten öffentlichen Diskussionsprozesses, der durch Stadtteilvertretung und die Bezirksverordnetenversammlung initiiert worden war, stand der Wunsch, das Engagement von Elise und Otto Hampel auf dem Vorplatz des Rathaus Wedding besonders zu würdigen; bereits an ihrem Wohnhaus in der Amsterdamer Str. 10 weist eine Gedenktafel auf ihr Schicksal hin.

  • Imagekarte Elise und Otto Hampel VS
  • Imagekarte Elise und Otto Hampel RS
  • Lageplan Informationsstele Elise und Otto Hampel

Einweihung

Im Zuge der Neugestaltung des Umfeldes des Rathauses Wedding wird in Erinnerung an Elise und Otto Hampel am Samstag, dem 21. Juli 2018 um 11 Uhr die Informationsstele eingeweiht.

Begrüßung: Sabine Weißler, Bezirksstadträtin für Weiterbildung, Kultur, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen Bezirksamt Mitte von Berlin
Einführung zu Elise und Otto Hampel: Dr. Hans-Rainer Sandvoß, Forschungsstelle der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
sowie musikalische Begleitung durch Ulrich Scheible, Violine.

Der 21. Juli 2018 wurde als Tag für die Einweihung gewählt, da es der 125. Geburtstag des Schriftstellers Hans Fallada gewesen wäre; er ist der Autor des Romans „Jeder stirbt für sich allein“, dessen Inhalt an das Schicksal der Eheleute Hampel angelehnt ist.

Die Informationsstele wurde realisiert durch das Bezirksamt Mitte von Berlin mit der freundlichen Unterstützung der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH sowie der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.

Künstlerische Gestaltung

Als zentrales Motiv für die Gestaltung der Informationsstele wählte die Künstlerin Ingeborg Lockemann zwei Schriftzüge einer von Elise und Otto Hampel verfassten Karte. Sie beschreibt: „Die Postkarten der Hampels sind eindrücklich durch die Leidenschaftlichkeit der Ansprache, die Besonderheit und Rauheit des Ausdrucks jenseits von Lehrbuchtexten sowie durch die eilige, mit Unterstreichungen und Hervorhebungen arbeitende Handschrift.“

Im Rahmen des Vergabeverfahrens für die künstlerische Gestaltung der Informationsstele Elise und Otto Hampel reichten folgende Künstlerinnen und Künstler ein Konzept ein: Ingeborg Lockemann, Stefka Ammon, Barbara Steppe, Helga Franz, Seraphina Lenz, Viktor Schmidt.

Pressemappe

  • Presseinformation - Informationsstele Elise und Otto Hampel

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