© dpa
Sehenswürdigkeiten in Mitte
Fernsehturm, Brandenburger Tor und Reichstag - kein anderer Berliner Bezirk hat mehr Sehenswürdigkeiten als Mitte. mehr
© Franziska Delenk
Der Köllnische Park umgibt das Märkische Museum zwischen Rungestraße und Südufer. Bekannt ist die Grünanlage für seinen inzwischen unbewohnten Bärenzwinger.
Neben dem Märkischen Museum im Berlin-Mitte ist der Köllnische Park eine innerstädtische Ruhezone. Die Bedeutung, die der Park einst hatte, ist ihm heute nicht mehr anzusehen.
Während des Dreißigjährigen Kriegs verlor die Doppelstadt Berlin-Cölln nahezu die Hälfte ihrer Bevölkerung. Der Große Kurfürst beschloss daraufhin, die Stadt gegen zukünftige Angriffe wehrhafter zu machen. Ab 1658 bildeten dreizehn Bastionen einen Schutzring um die Stadt. Hinzu kamen hohe Mauern und ein bis zu 30 Meter breiter Wassergraben.
50 Jahre später erwies sich der Schutz vor feindlichen Heeren als hinderlich für das Wachstum der Stadt. Nach und nach wurden die Bastionen abgetragen, um Bauland zu schaffen.
Südlich der Spreeinsel entstanden im Schatten der alten Festung Gärten. Im Jahr 1748 kaufte der Bankier David Splitgerber einen dieser großen Gärten und erhielt von Friedrich dem Großen die Reste der ehemaligen Bastion geschenkt. Aus diesem Besitz entstand der Köllnische Park.
Der ursprüngliche Köllnische Park umfasste neben der Bastion 7 auch die Bastion 6. Das große Gelände wurde nach den Regeln barocker Gartenkunst angelegt. Es war für seine Schönheit bekannt. Eine Allee führte durch den Park. Auf dem Areal standen außerdem eine Orangerie, ein Tempel und ein Lusthaus im chinesischen Stil. Nach dem Tod des Bankiers Splitgerber ging der Köllnische Park in den Besitz der Freimaurerloge "Zu den drei Weltkugeln" über.
Im Jahr 1870 wurde das Gelände in zwei kleinere Grünflächen aufgeteilt. Die Freimaurer behielten nur noch einen Teil der Bastion 6. Aus dem anderen Teil wurde durch den Gartendirektor Gustav Meyer der Köllnischen Park als öffentliche Grünanlage. Zwischen 1901 und 1907 wurde das Märkische Museum nach den Plänen des Stadtbaurats Ludwig Hoffmann errichtet. Das Märkische Museum war weltweit das erste Gebäude, das speziell als Stadtmuseum geplant wurde.
Im Jahr 1937 bekam der Köllnische Park, wofür er bekannt wurde: den Bärenzwinger. Die Nationalsozialisten schenkten den Zwinger zur 700-Jahr-Feier Berlins. Er wurde nur wenige Tage vor Kriegsbeginn 1939 eingeweiht. In dem engen Gehege wurden Braunbären gehalten. Schnell entwickelte sich das Gehege zum Besuchermagneten, auch wenn es wegen des unzureichenden Platzes immer wieder kritisiert wurde. Seit die Bärin Maxi im August 2013 starb und Bärin Schnute im Oktober 2015 eingeschläfert werden musste, ist der Zwinger unbesetzt.
Mit der nächsten Umgestaltung des Parks wurde der letzte Rest des Berliner Festungswalls abgetragen. Der Bastionshügel verschwand.
Heute besteht der Köllnische Park vor allem aus einer Wiese mit einzelnen Bäumen. Ein kleiner Spielplatz bietet Kindern Spielmöglichkeiten im Park. Eine Bronzeskulptur im Köllnischen Park stellt den Berliner Zeichner, Maler und Fotografen Heinrich Zille dar. Die Statue stammt vom Bildhauer Heinrich Drake.
In einem Teil des Köllnischen Parks befindet sich ein Lapidarium. Hier werden Steindenkmäler ausgestellt, die einst als Schmuck an nicht mehr existierenden Bauwerken angebracht waren. Besonders beeindruckt die Statue „Herkules im Kampf mit dem Nemeischen Löwen“. Die von Conrad Boy geschaffene Skulptur schmückte einst die Berliner Herkulesbrücke.
Als Überrest der ehemaligen Festungsanlage ist heute im Park noch der Wusterhausener Bär zu sehen. Der kleine, aus Ziegeln gemauerte Turm war Teil eines Stauwehrs und wurde später in den Köllnischen Park versetzt.
Ende der Kartenansicht
© dpa
Fernsehturm, Brandenburger Tor und Reichstag - kein anderer Berliner Bezirk hat mehr Sehenswürdigkeiten als Mitte. mehr
© dpa
Berlin ist eine äußerst grüne Stadt. Zahlreiche Parks, Gärten und Schlossanlagen laden zu ausgedehnten Spaziergängen und Entdeckungstouren ein. mehr