Berlin veröffentlicht Wirtschafts- und Innovationsbericht 2024
Pressemitteilung vom 09.10.2025
Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat ihren jährlichen Wirtschafts- und Innovationsbericht 2024/2025 veröffentlicht. Auf über 100 Seiten bietet das Kompendium eine umfassende Übersicht zu den zentralen wirtschafts- und innovationspolitischen Entwicklungen der Hauptstadt. Der Bericht ist online frei abrufbar:
https://www.berlin.de/sen/wirtschaft/konjunktur-und-statistik/wirtschafts-und-innovationsbericht/
Die Berliner Wirtschaft wächst – zwölf Jahre in Folge über Bundestrend
Während die Wirtschaftsleistung 2024 bundesweit sank, stieg das Berliner Bruttoinlandsprodukt um 0,8 Prozent. Damit entwickelte sich Berlins Wirtschaftsleistung bereits im zwölften Jahr in Folge stärker als im Bundesdurchschnitt. Für 2025 wird aktuell ein Plus von rund 1,3 Prozent erwartet. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg weiter auf knapp 1,7 Mio. Das Land Berlin fördert das Wirtschaftswachstum gezielt mit einer Reihe von Maßnahmen und Programmen, wobei der Einsatz von Mitteln aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) das bedeutendste Instrument der regionalen Strukturpolitik von Bund und Ländern bildet. Mit 200 Mio. Euro an GRW-Fördermitteln stärkte das Land 2024 Wachstum und Innovation. Damit wurden 1.100 neue Arbeitsplätze geschaffen und weitere 4.600 gesichert.
Startups und Digitalwirtschaft als Jobmotoren
Berlin bleibt Deutschlands Gründungshauptstadt: 2024 wurden 498 neue Startups gegründet. Insgesamt haben rund 5.000 Startups ihren Sitz in der Hauptstadt, die zusammen etwa 90.000 Arbeitsplätze schaffen. In der gesamten Digitalwirtschaft sind inzwischen über 150.000 Menschen beschäftigt. Von 7 Mrd. Euro Venture Capital, die bundesweit investiert wurden, flossen 2,2 Mrd. Euro in 256 Venture Capital-Finanzierungsrunden nach Berlin. Nach wie vor zieht es Talente aus der ganzen Welt in die Hauptstadt. Innovative Geschäftsmodelle und technologische Neuerungen werden im Berliner Startup-Ökosystem entwickelt, getestet und finden ihren Weg in den Markt. Besondere Stärken zeigen sich in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Big Data, Blockchain, GreenTech und FinTech. Mit Projekten wie dem House of Finance and Tech oder dem entstehenden House of Games werden neue Innovationsräume geschaffen.
Industriestandort im Wandel
Nach wie vor ist die Industrie in Berlin ein zentraler Impulsgeber, insbesondere für innovative Produkte und Prozesse. Mit dem Masterplan Industriestadt Berlin 2022–2026 werden rund 40 Projekte umgesetzt, die auf digitale, ökologische und arbeitsweltbezogene Transformation zielen. Schwerpunkte liegen auf KI-gestützter Robotik, Circular Economy und Additive Manufacturing (AMBER-Initiative). So entwickelt sich Berlin zu einem führenden Standort für neue Produktionstechnologien.
Außenwirtschaft mit Blickpunkt auf neue Märkte
Die Berliner Exporte stiegen 2024 auf 17,24 Mrd. Euro (+3,2 Prozent). Wichtigste Abnehmerländer waren die USA (1,58 Mrd. Euro), Frankreich (1,33 Mrd. Euro) und China (1,27 Mrd. Euro). Als Reaktion auf die aktuellen geopolitischen und welthandelsbedingten Herausforderungen richtet Berlin seine Aktivitäten mit einem neuen verstärkt auf Indien, die MENA-Region, Sub-Sahara-Afrika und Lateinamerika aus, während die EU weiter der wichtigste Wirtschaftsraum für Berlin bleibt und weiter gefestigt wird. Das Internationalisierungskonzept ist eng verknüpft mit der Innovationsförderung der Wirtschaftsverwaltung und stellt die Berliner Wachstumsbranchen FinTech, HealthTech, DeepTech, AI, GreenTech und die Kreativbranche in den Mittelpunkt der globalen Vernetzungsaktivitäten.
Transformation und Nachhaltigkeit: Von Solarcity bis Ladeinfrastruktur
Berlin baut seine Rolle als Vorreiter in der nachhaltigen Stadtentwicklung weiter aus. Ende 2024 waren rund 42.000 Solaranlagen mit einer Leistung von 380 MWp installiert. Das ist rechnerisch genug für 131.000 Haushalte und im Verhältnis zur Fläche so viel wie in keinem anderen Bundesland. Mit dem Masterplan Solarcity 2025–2030 soll der Anteil des Stroms, der aus Solarenergie erzeugt wird, in Berlin bis 2035 auf mindestens 25 Prozent steigen. Parallel treibt das Land mit der Gesamtstrategie Ladeinfrastruktur 2030 die Elektromobilität voran: Über 35.000 Ladepunkte stehen zur Verfügung, 7.000 davon kamen allein 2024 hinzu.
Tourismus erreicht wieder 30 Millionen Übernachtungen
Nach dem Einbruch in der Pandemie verzeichnete Berlin 2024 erstmals wieder über 30 Mio. Übernachtungen (+3,4 Prozent). 12,7 Mio. Gäste besuchten die Stadt, darunter 4,7 Mio. internationale Besucherinnen und Besucher. Wichtigste Herkunftsmärkte waren das Vereinigte Königreich, die USA und die Niederlande. Im „Global Destination Sustainability Index“ rangiert Berlin inzwischen auf Platz 5 weltweit.
Fachkräfte und Infrastruktur im Fokus
Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit setzt Berlin auf Weiterbildung und Talent-Marketing sowie die Zuwanderung von Fachkräften. Angebote wie der Business Immigration Service erleichtern Unternehmen die Fachkräftegewinnung. Das Angebot des Digitalen Wirtschaftsservice (DIWI) wurde 2024 um zahlreiche neue digitalisierte Dienstleistungen für Berliner Unternehmen erweitert, etwa um einen digitalen Weg zur Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse. Zudem wurde die Nachfolgezentrale Berlin eingerichtet, die Übergaben von Unternehmen unterstützt.
Parallel schreitet die Modernisierung der Infrastruktur voran: Berlin hat das erste Ziel seiner Gigabit-Strategie vorzeitig erreicht. Seit Ende 2024 ist die Hauptstadt flächendeckend mit 5G versorgt. Im Bundesvergleich nimmt Berlin damit einen Spitzenplatz ein. Der Glasfaserausbau erreichte eine Quote von 40,8 Prozent – 884.000 Haushalte und Betriebe verfügen nun über gigabitfähige Anschlüsse.
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