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Architektur: Wichtige Berliner Bauwerke
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Das ehemalige Postfuhramt in der Oranienburger Straße
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Das Postfuhramt an der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte gehört zu den prächtigsten historistischen Bauten Berlins. Der ehemalige Behördenbau entstand zwischen 1875 und 1881 nach Plänen von Carl Schwatlo.
Das Postfuhramt in der Oranienburger Straße wurde errichtet, um den Pferden des anwachsenden Fuhrbetriebs angemessene Stallungen zu bieten. Schon vor dem Postfuhramt befand sich an gleicher Stelle ein Wohnhaus für Postillone, private Fuhrleute, die im Auftrag der Post arbeiteten. Dem immer größeren Bedarf an Fuhrbetrieben konnten das alte Gebäude nicht standhalten.
Als ersten Schritt wurde im Hof zwei zweigeschossige Ställe, die Postkutschenremisen, gebaut. Sie konnten rund 250 Pferde beherbergen. Im Hauptbau waren Verwaltungsräume, Wohnungen für Postangestellte, ein Postamt und ein Telegraphen-Ingenieurbüro untergebracht. Ein Anbau im Hof diente als Maschinen- und Kesselhaus der Berliner Rohrpost.
Auf dem Eckgrundstück an der Tucholskystraße wurde ein dreistöckiges Hauptgebäude errichtet. Die Flügel des imposanten Baus reichen in die Oranienburger Straße und die Tucholskystraße hinein. Die Fassade aus gelben Klinkersteinen wird durch blaue und rote Elemente geschmückt. Über dem Hauptportal erhebt sich ein achteckiger Turmaufsatz. Links und rechts davon ragen zwei kleine Kuppeln auf. Sie stellen einen architektonischen Bezug zu den Kuppeln der nahe gelegenen Neuen Synagoge her. Auf beiden Seiten des Hauptportals symbolisieren Kinderfiguren die Bereiche der Post, die einst unter dem Dach des Gebäudes zusammenliefen. Auf dem Gebäudeflügel in der Tucholskystraße ist auf der dem Hof zugewandten Seite ein Terrakottarelief einer vierspännigen Postkutsche erhalten geblieben.
Mit der Modernisierung der Post 1925 wurden die Stallgebäude abgerissen. Stattdessen entstanden im Hof eine Ladestelle und eine Wagenhalle. Beide Hallen überstanden den Zweiten Weltkrieg nicht.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Postfuhramt stark beschädigt. Nach ersten Restaurierungsmaßnahmen ab 1973, wurde das Gebäude mit Turm und Kuppeln in den 1980er Jahren wieder hergestellt.
Die Funktion als Post hat das Postfuhramt seit 1995 nicht mehr. In den Jahren von 1997 bis 2001 wurden die Räume des Postfuhramtes für Ausstellungen genutzt. Heute dient das Postfuhramt als Unternehmenssitz. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.
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