Staatsbibliothek Potsdamer Straße

  • Staatsbibliothek Berlin (1)
  • Staatsbibliothek Berlin (2)

Die Staatsbibliothek Potsdamer Straße gehört zu den Gebäuden des Kulturforums am Potsdamer Platz. Die Bibliothek steht im starken architektonischen Gegensatz zur Neuen Nationalgalerie.

Das von Hans Scharoun geplante Kulturforum sah neben der Philharmonie den Kammermusiksaal, das Institut für Musikforschung, sechs Museen sowie ein Gästehaus vor. Die ursprüngliche Planung wurde aber nie realisiert, bereits mit dem Bauauftrag für die Neue Nationalgalerie an Ludwig Mies van der Rohe wurde die Idee eines baulich einheitlichen Ensembles aufgegeben. Den 1964 ausgeschriebenen Wettbewerb für eine Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße (als Ersatz für die im damaligen Ost-Berlin befindliche alte Staatsbibliothek) gewann ebenfalls Scharoun.

Vielschichtige Außenansicht der Staatsbibliothek

Die Bauarbeiten begannen 1967, nach Scharouns Tod 1972 übernahm sein Mitarbeiter Edgar Wisniewski die Leitung. Über verschiedenen flachen Bauteilen erhebt sich der langgestreckte, hohe Baukörper des Magazins, mit seinen gelb eloxierten Aluminiumplatten die Außenansicht der Philharmonie spiegelnd. Ihm vorgelagert sind die Lese- und Vortragssäle, Foyers, Verwaltungsräume und das angegliederte Ibero-Amerikanische Institut in jeweils eigenen granitverkleideten Bauteilen.

Abwechslungsreiche Leselandschaft in Inneren

Dieser vielschichtigen und bunten Außenansicht entspricht das komplexe und dennoch großzügige Innere. Der Lesesaal ist unter dem einheitlichen, durch Glaspyramiden und Oberlichter aufgelockerten Flachdach in verschiedene Bereiche auf unterschiedlichen Ebenen aufgeteilt. Balkone, Treppen und Emporen formen eine abwechslungsreiche "Leselandschaft".

Starker Kontrast: Staatsbibliothek und Neue Nationalgalerie

Wie schon die Philharmonie, so steht auch die Staatsbibliothek in krassem Gegensatz – und topographischer Konfrontation – zur Neuen Nationalgalerie Ludwig Mies van der Rohes. Während Mies die "Halle an sich", eine allgemeingültige Form, konstruierte, entwarf Scharoun in der Staatsbibliothek einen mehr improvisierten als perfektionierten Bau, der "den Weg der Entwicklung offenhält".

Scharoun wider den Neoklassizismus

Während Mies, der die Zeit des Nationalsozialismus im amerikanischen Exil verbracht hatte, die klare Ordnung seiner Bauten dem Chaos der Umwelt entgegensetzte, hatte Scharoun diese Zeit mit dem Bau von Einfamilienhäusern in Deutschland überstanden. Er kämpfte nun, 1945 / 46 von den Sowjets als erster Baustadtrat eingesetzt, mit dezentralen, aufgelockerten Strukturen und dem geplanten Chaos gegen den Neoklassizismus Albert Speers an. Der Mensch sollte wieder das Maß aller Dinge sein.

Weitere Bauten in der Umgebung der Staatsbibliothek Potsdamer Straße

Den Bau der weiteren Museen des Kulturforums übertrug man 1968 Rolf Gutbrod, doch nach heftiger Kritik an seinem Konzept und seinem ersten fertiggestellten Bau, dem Kunstgewerbemuseum, wurde 1985 ein neuer Wettbewerb ausgeschrieben. Die Preisträger Christoph Sattler und Heinz Hilmer errichteten die weiteren Bauten des Museumskomplexes: Kupferstichkabinett, Kunstbibliothek und Gemäldegalerie.

Adresse, Öffnungszeiten und Kontakt

Kartenansicht

Es folgt eine Kartendarstellung. Karte überspringen

Zum Stadtplan

Ende der Kartenansicht

 Adresse
Potsdamer Str. 33
10785 Berlin
Telefon
(030) 266 433 888
Internetadresse
staatsbibliothek-berlin.de
Barrierefrei
Informationen zur Barrierefreiheit
Öffnungszeiten
Lesesaal: Montag bis Samstag 8 bis 22 Uhr, Sonntag 10 bis 18 Uhr
Hinweis
Das Gebäude der Staatsbibliothek ist nur mit einem gültigen Nutzerausweis begehbar.
Stil und Architekt
Nachkriegsmoderne West, Hans Scharoun, Edgar Wisniewski

Verkehrsanbindungen

Das könnte Sie auch interessieren

Stadtmuseum: BerlinZeit

BerlinZeit - Die Stadt macht Geschichte!

Die Ausstellung im Museum Ephraim Palais nimmt Sie mit auf eine Zeitreise durch acht Jahrhunderte - von der Gründung Berlins bis in die Gegenwart und darüber hinaus. Berlin wird leicht verständlich und kompakt anhand originaler Objekte erzählt.  mehr

Quelle: Jaron Verlag | Alle Texte, Fotografien und Grafiken auf dieser Seite sind urheberrechtlich geschützt (Copyright). Sie dürfen weder kopiert, vervielfältigt, übersetzt noch in anderer Weise verwendet werden.

Aktualisierung: 19. Oktober 2023