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Im neu eröffneten Rahel Hirsch Center für Translationale Medizin in Berlin sollen zukünftig Forschung und Behandlung unter einem Dach erfolgen.
Die gemeinsame Arbeit des Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité in diesem Gebäude symbolisiere, was man in Berlin wolle, sagte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) bei der feierlichen Eröffnung am Donnerstag. «Wir wollen exzellente medizinische Versorgung, wir wollen aber auch exzellente Forschung, gute Rahmenbedingungen für Forschung, die sich verbindet.»
Das frühere Gebäude für Operation, Intensivmedizin und Notaufnahme der Charité war in den vergangenen Jahren umfangreich saniert worden. Es soll künftig gemeinsam BIH und der Charité Universitätsmedizin für Forschung, Ambulanz und klinische Studien genutzt werden. Demnach kommen die Forschungsgruppen des Digital Health Center und der Datenwissenschaften des BIH in dem Gebäude unter, von Seiten der Charité ziehen unter anderem die Tagesklinik des Comprehensive Cancer Center sowie die Klinik für Dermatologie ein.
In direkter Nachbarschaft zum Bettenhochhaus der Charité stehen für das Center nun sechs Stockwerke und rund 14.900 Quadratmeter zur Verfügung. Der Umbau kostete laut Mitteilung rund 100 Millionen Euro. 60 Prozent davon habe der Bund übernommen, 40 Prozent das Land Berlin.
Benannt ist das Gebäude nach der jüdischen Ärztin Rahel Hirsch, die 1870 in Frankfurt geboren wurde. Zum Studium musste Hirsch damals nach Zürich gehen, da Frauen in Deutschland keinen Zugang zum Medizinstudium hatten. Später entzogen ihr die Nazis ihre Approbation und sie floh nach London. Die Namensgeberin sei auch eine Erinnerung daran, dass Forschung und Medizin nur funktionieren könnten, wenn freie Wissenschaft und Vielfalt Teil unserer Identität seien, sagte Giffey. Der Name Hirschs solle auch an ihre Werte erinnern. «In diesem Sinne ist dieser Ort nicht nur ein Ort hervorragender Medizin und Forschung, sondern auch ein Ort der Demokratie.»
Die Großnichte Hirschs, Eva Alberman, war aus London zur Eröffnung am Donnerstag angereist. «Ich spreche für die ganze Familie. Wir sind sehr stolz», sagte Alberman. «Dieses Gebäude ist wirklich fabelhaft. Das kann sie sich nicht erträumt haben.»