Der Internationale Tag gegen Rassismus ist Teil der Internationalen Wochen gegen Rassismus (11.-24. März 2024) – Motto „Menschenrechte für alle“. Wie hochaktuell das Thema sein würde, hat die Stiftung gegen Rassismus Anfang 2023 noch nicht erahnen können.
Doch was haben Menschenrechte mit Rassismus zu tun? Rassismus grenzt aus und ab. Rassismus unterteilt Menschen anhand von Merkmalen, wie Hauptfarbe, Herkunft, Sprache,… usw. in Gruppen. Das Ergebnis sind „wir“ und „die anderen“, wobei das „wir“ stets als „besser“ charakterisiert wird. Diese Form der Abgrenzung und Ausgrenzung negiert Gleichheit. Gleichheit die im Artikel 7 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und im Artikel 3 des Grundgesetzes festgeschrieben ist.
Jeder Angriff auf den Gleichheitsgrundsatz ist damit immer auch ein Angriff auf unsere gesellschaftlichen Grundwerte und das im Jahr 2024. Einem Jahr in dem das Grundgesetz 75 Jahre jung wird.
Hinschauen, auch wenn es schwer fällt und weh tut, weil das Bild der offenen und toleranten Gesellschaft– vielleicht auch das Selbstbild – nicht mit Rassismus, einem kollektiven Rassismus zusammenpasst. Das taten die Personen am Mikrofon aus ihren ganz eigenen Perspektiven.
So war ein breites Bündnis aus Politik und Zivilgesellschaft erschienen, um gemeinsam ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Ein Zeichen gegen Rassismus und seine Verschränkungen mit anderen Formen der Diskriminierung u.a. auf Grund des Geschlechts, der sexuellen Orientierung, des Alters,… Gemeinsam setzten rund 100 Personen, in ihrer Vielfalt, ein Zeichen für Vielfalt.
Mit dabei der Bezirksbürgermeister, Herr Bewig, und die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Frau Dr. Brückner sowie der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreis Spandau, Herr Kunz.
Weiterhin gab es Wortbeiträge des” Beirats für Partizipation und Integration in Spandau (vertreten durch Frau Müller und Herrn Heinke), von Kamerun Kultur e.V. (vertreten unter anderem von Frau Oldorff) und von Amnesty International Spandau (vertreten durch Frau Dr. Schorlemmer).
Den Abschluss der emotionalen, mahnenden und fordernden Beiträge machte das Netzwerk für Demokratie, Respekt, Toleranz und Vielfalt (vertreten durch Herrn Esser).
Die unterschiedlichen Perspektiven haben die vielen Gesichter gezeigt, die Rassismus annehmen kann und die nicht erst seit den Enthüllungen des Recherchenetzwerks „collektiv“ bekannt sind. Erinnert sei an Hanau, Solingen, Hoyerswerda, Halle,…
Umso wichtiger, und das haben die Beiträge gezeigt, ist Begegnung, das aufeinander zugehen, das ehrliche Interesse am Gegenüber, an deren Lebenswelt.
So vielfältig das Engagement gegen Rassismus ist, so sehr sind alle Aktiven im Kern der Forderung nach Respekt, Menschlichkeit, Anerkennung und Grundrechte vereint. Nicht nur am Internationalen Tag gegen Rassismus, sondern an jedem Tag im Jahr. – Immer dann, wenn es darum geht Gesicht zu zeigen, den Mund aufzumachen, ein Zeichen für Zivilcourage zu setzen – Für die Person neben uns im Bus, in der U-Bahn, auf der Straße, auf Arbeit,… und anderswo in Spandau, in Berlin, in Deutschland, kurz: dort wo es notwendig ist!
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus in Spandau sind Teil des Spandauer Aktionsmärz. Einem Aktionsmonat in dem ein breites Netzwerk auf die vielfältigen Formen von sexueller und rassistischer Diskriminierung und Rassismus aufmerksam macht und sensibel macht, sondern zugleich Räume für Selbst-Ermächtigung, Empowerment und Veränderung bietet.
Beitrag vom Internationalen Tag gegen Rassismus beim rbb (unter anderem mit Beiträgen aus Spandau)