Eisenhüttenstadt liegt südöstlich von Berlin an der polnischen Grenze. Die ostdeutsche Stadt ist nicht von allein gewachsen, sondern entstand nach einem Beschluss 1950 als sozialistische Planstadt. Als die SED 1950 den Bau des Eisenhüttenkombinats Ost entschied, war schnell klar, dass auch Wohnungen und Infrastruktur für die Arbeiter gebraucht werden. Eisenhüttenstadt, auch Stalinstadt, wurde als sozialistische Musterstadt geplant und gebaut. Riese Gebäudekomplexe wurden im Stil des sozialistischen Klassizismus errichtet. Als Leitfaden des Baus von Eisenhüttenstadt waren die 16 Grundsätze der Stadtplanung der DDR, die unter anderem vorsahen, dass Arbeiter und Mieter in direkter Umgebung alles finden sollten, was im Alltag wichtig ist. Arbeit, Wohnung, Kultur und Erholung sollten im Einklang miteinander stehen. Die Wohnkomplexe bilden heute das größte Flächendenkmal Europas und transportieren noch immer die Idee der sozialistischen Idealstadt. Auch das Stahlwerk besteht bis heute und ist wichtigster Arbeitergeber der Region.
Kunst und Kultur
Nicht allein das Bauensemble in Eisenhüttenstadt selbst ist sehenswert. Auch die kunstvolle Fassadengestaltung mit Mosaiken und anderem Schmuck ist interessant. Besucher können bei einem Spaziergang außerdem über 100 Plastiken namhafter Künstler entdecken. Wer mehr über die Geschichte und Architektur der Stadt erfahren möchte, sollte das städtische Museum mit seiner Galerie besuchen. Wissenswertes über die ehemalige DDR und den Alltag der Menschen erfahren Besucher im Dokumentationszentrums Utopie und Alltag - Alltagskultur der DDR.
Natur und Grün
Im starken Gegensatz zum Stahlwerk steht die grüne Seite Eisenhüttenstadts. Die “Insel” ist ein Naherholungsgebiet mit ausgedehnten Wiesen- und Waldflächen, Schwimmhalle, Skatebahn und Spielplätzen. Auch ein kleiner Tierpark mit Gehegen, die von Eseln, Ziegen und anderen Tieren bewohnt werden, befindet sich hier. Auf gut ausgebauten Radwegen lässt sich die Gegend auch mit dem Fahrrad erkunden.
Ortsteil Fürstenberg
Einen Kontrast zur sozialistischen Planstadt bildet die Kleinstadt-Romantik und Natur von Fürstenberg (Oder). Der Ortsteil von Eisenhüttenstadt existierte lange vor der Planstadt. Nach dem Bau Eisenhüttenstadts wurde Fürstenberg (Oder) eingemeindet. Fürstenberg besticht mit einer alten gotischen Pfarrkirche und vielen restaurierten historischen Häusern in kleinen Gassen. Der Altstadtkern ist gut erhalten und lädt zum Flanieren ein. Durch die Lage direkt am Oder-Spree-Kanal bieten sich beste Voraussetzungen für Entspannung auf um im Wasser.
Ausflüge in die Umgebung
Nicht einmal zehn Kilometer entfernt, liegt Neuzelle. Der anerkannte Erholungsort ist vor allem durch das gleichnamige Kloster bekannt. Das Kloster Neuzelle ist eines der wenigen vollständig erhaltenen Klosteranlagen in Europa und bietet eine sehenswerte Mischung aus Architektur, Kultur und Gartenkunst. Knappe 30 Autominuten nördlich liegt Frankfurt/Oder. Die Grenzstadt zu Polen ist kulturell vielfältig. In den Räumen des historischen Rathauses ist das Museum Junge Kunst untergebracht, die eine Sammlung ostdeutscher Kunst präsentiert. Auch das Kleist-Museum, das Kleist-Denkmal und der Kleistpark befindet sich in Frankfurt/Oder.
Das Seenland Oder-Spree bietet Urlaubern Naturparadiese, Ausflugsziele, Kulturgenuss und Wasserabenteuer. Mit über 200 Seen und zahlreichen kleinen Flüssen bildet es die größte nutzbare Wasserfläche Deutschlands.
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Das Seenland Oder-Spree östlich von Berlin ist ein Wechselspiel von Wiesen und Wäldern sowie sage und schreibe rund 2300 größeren und kleineren Seen.
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