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Gemeinschaftsgärten: Plattform Produktives Stadtgrün
Die Plattform Produktives Stadtgrün informiert über die Vielzahl der Berliner Gemeinschaftsgärten. mehr
Gemeinschaftsgärten sind eine tolle Möglichkeit, ein Stück Land gemeinsam mit anderen zu bewirtschaften. Das funktioniert in Berlin besonders gut.
Viele Berliner:innen nutzen Gemeinschaftsgärten, um vor der Haustür feines Gemüse, vitaminreiches Obst, würzige Kräuter und duftende Blumen anzubauen. Durch ihr Engagement werden Brachen und Plätze zwischen Häuserschluchten zu grünen Oasen und blühenden Paradiesen mitten in der Stadt. Die Gemeinschaftsgärten belohnen die Stadtgärtner:innen aber nicht nur mit frischen, lokal produzierten Lebensmitteln.
Die kollektiv gepflegten Gärten machen die Stadt grüner, schöner und lebenswerter. Sie leisten außerdem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz - und zur Pflege der Gemeinschaft. Denn in den Gärten lernen sich Menschen kennen, die oft lange Zeit anonym nebeneinander wohnen. Die Hobbygärtner:innen teilen ihre Zeit und ihr Wissen über Saatgut, Pflanzzeiten und die richtige Pflege. Sie helfen einander aus, wenn die Pflanzen gewässert werden müssen oder das Unkraut überhand nimmt.
Obwohl in allen Anlagen das gemeinschaftliche Gärtnern und die Begrünung der Stadt im Vordergrund stehen, gibt es verschiedene Schwerpunkte. Es gibt Bürgergärten, Kiezgärten, Bildungsgärten, Klimagärten, interkulturelle Gärten, Nachbarschaftsgärten und Mietergärten. Auf der Plattform Produktives Stadtgrün der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz können Berliner:innen Gemeinschaftsgärten nach Typ und Bezirk filtern. Eine Karte zeigt die über 200 Gemeinschaftsgärten in Berlin an. Ein interaktives Forum und weiterführende Informationen und Links vervollständigen das Angebot.
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Die Plattform Produktives Stadtgrün informiert über die Vielzahl der Berliner Gemeinschaftsgärten. mehr
Prominentestes Beispiel für einen Gemeinschaftsgarten in Berlin war lange Zeit der Prinzessinnengarten am Moritzplatz in Kreuzberg. Der Trägerverein Prinzessinnengarten Kollektiv Berlin ist inzwischen auf den Neuen St. Jacobi Friedhof in Neukölln umgezogen und lädt dort mit offenen Gartenarbeitstagen, Workshops, Vorträgen und mehr zum Mitmachen und Lernen ein. Private Beete gibt es im neuen Prinzessinnengarten nicht. Jede:r hilft beim Aufbau und der Pflege des gesamten Gartens.
Doch auch am Moritzplatz wird weiterhin gegärtnert. Der Inklusions- und Nachbarschaftsgarten kommt zwar ohne Café und Flohmarkt aus. Gesät, geerntet und gefachsimpelt wird dort aber noch immer. Das grüne Paradies wird von Ehrenamtlichen für die Allgemeinheit selbstverwaltet geöffnet. Die Öffnungszeiten werden jede Woche im Sonntagsplenum beschlossen und am schwarzen Brett am Eingang Moritzplatz veröffentlicht. Bei Regen kann der Garten geschlossen sein.
Im Wedding freut sich der Gemeinschaftsgarten Himmelbeet über fleißige Hände. Ursprünglich wollten die Initiatoren ihren Garten hoch oben auf dem Parkdeck eines Einkaufszentrums ganz in der Nähe aufbauen. Leider sprachen statische Bedenken dagegen. Der ursprüngliche Name ist geblieben. Ziel des Projekts Himmelbeet ist es, Menschen im dem als sozialen Brennpunkt geltenden Ortsteil zusammenzubringen. Es versteht sich als Plattform in der Nachbarschaft, arbeitet aber auch intensiv an den Themen gesellschaftliche Transformation und Zukunft der Stadt. Der Garten besteht aus einem gemeinschaftlich bewirtschafteten Teil und einzeln vermieteten Pachtbeeten.
Der Interkulturelle Gemeinschaftsgarten Allmende-Kontor hat auf dem Tempelhofer Feld ein temporäres Zuhause gefunden. In 250 Hochbeeten bauen über 500 Mitgärtnerinnen und -gärtner an der Ostseite des Flughafengeländes Obst, Gemüse, Kräuter und Blumen an. Freie Beete werden jedes Jahr im März/April vergeben. Die Termine für die Vergabe werden auf der Website des Allmende-Kontors und über Aushänge im Garten bekanntgegeben.
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Mietbeete und Mietgärten haben einen klaren Vorteil: Die Mieter müssen ihr Gemüse nur pflegen und ernten. Das Säen und Pflanzen übernehmen die Fachleute. mehr
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Die Baumscheibenbegrünung ist eine Spielart des Guerilla Gardening. Ob und wie das Minibeet am Straßenbaum bepflanzt werden darf, hängt in Berlin vom Bezirk ab. mehr
© visitBerlin, Foto: Dagmar Schwelle
Auch ohne eigenen Garten kann man sich an der Begrünung der Hauptstadt beteiligen und sich selbst mit Obst und Gemüse versorgen. mehr