Prof. Dr. Wilhelm Eich

Prof. Dr. Wilhelm Eich
  • Wilhelm Karl Eich wurde am 14. Dezember 1889 in Langenberg im Rheinland geboren, besuchte ein Realgymnasium und nach einer abgeschlossenen kaufmännischen Lehre die Handelshochschule in Köln, wo er Schüler Schmalenbachs gewesen ist und das Examen als Diplomkaufmann ablegte.
  • 1917 kam er nach Berlin. Hier erwarb er sich später besondere Verdienste als Mitbegründer des Treuhandverbandes. Er war bis 1933 Leiter verschiedener Revisions- und Treuhandgesellschaften. Außerdem war er stellv. Vorstandsmitglied einer Aktiengesellschaft der eisenverarbeitenden Industrie.
  • Von 1933 ab war er als selbständiger Wirtschaftsprüfer und Steuerberater tätig.
  • Im Jahre 1932 begann auch seine Laufbahn als Hochschullehrer. Er wurde als Lehrbeauftragter für Bilanzen und betriebswirtschaftliche Steuerlehre an die TH Berlin berufen und gehörte dort zu den Mitbegründern des Instituts für Wirtschaftsprüfer. Gleichzeitig studierte er selbst noch an der Universität Berlin und an der TH, wo er, fast 50 Jahre alt, noch zum Dr. rer. nat. promovierte.
  • In der Zeit des Nationalsozialismus war Eich förderndes Mitglied der SS. (Anmerkung der Redaktion: Dieser Punkt fehlte in der ursprünglichen Fassung und wurde nach einem Hinweis ergänzt.)
  • Im Jahre 1943 wurde er Honorarprofessor an der TH Berlin.
  • Im Jahre 1945 erhielt Eich einen Lehrauftrag am Hochschulinstitut für Wirtschaftskunde in Berlin und übernahm dessen Leitung, als dieses wenige Jahre später nach Westberlin verlegt wurde. Er war in Ostberlin bis 1948 Zonenvorstandsmitglied der von ihm mitbegründeten Liberal Demokratischen Partei (LDP) gewesen.
  • An der freien Universität Berlin schuf er 1949 mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung eine neue Disziplin. Er lehrte hier bis 1958.
  • Seit Mitte der Dreissiger Jahre bekleidet er das Amt eines Vizepräsidenten der Deutschen Gesellschaft für Betriebswirtschaft und der Deutschen Weltwirtschaftsgesellschaft.
  • Anfang 1951 wurde Eich für die FDP zum Berliner Senator für Wirtschaft und Ernährung ernannt, ein Amt, das er bis 1955 innehatte.
  • Eich ist mit zahlreichen Werken über Betriebswirtschaft und Steuerberatung auch über seinen engeren Wirkungskreis hinaus bekannt geworden. 1959 wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern verliehen.
  • Seine Liebhaberei war Musik.
  • Eich war mit Else, geb. Linke verheiratet.
  • Er starb am 02. Dez. 1966 nach längerer Krankheit kurz vor Vollendung des 77. Lebensjahres in Berlin.

Quelle: Munzinger-Archiv GmbH, 1967