Berlin setzt auf mehr Kooperation zwischen Startups und KMUs

Gruppenfoto - Roundtable Startups

Pressemitteilung vom 15.09.2023

Wirtschaftssenatorin Giffey stärkt mit „Roundtable Startups“ das Berliner Innovationsökosystem

Auf Einladung der Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey, fand am gestrigen Donnerstagnachmittag der dritte Roundtable Startups statt. Fokusthema war diesmal die Kooperation zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Damit setzt Giffey das Dialog-Format zwischen Politik, Verwaltung, Verbänden und Startup-Ökosystem fort, zu dem sie bereits im vergangenen Jahr zwei Mal eingeladen hatte. Der Roundtable Startups dient dazu, Chancen und Herausforderungen für das Startup-Ökosystem konzertiert zu diskutieren, Lösungswege zu erarbeiten und Berlin als führende Startup-Metropole weiterzuentwickeln. Begleitet wird das regelmäßige Format von einer kontinuierlichen Zusammenarbeit der Senatswirtschaftsverwaltung und der beteiligten Akteurinnen und Akteure.

Neben der Senatswirtschaftsverwaltung, dem Startup-Verband und Bitkom e.V. nahmen themenspezifisch auch Vertreterinnen und Vertreter der Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK), der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), sowie Unternehmen aus der Berliner Wirtschaft und Startup-Szene am Roundtable Startups teil. Gastgeber war passend zum Thema das Unternehmen Gestalt Robotics, ein junger Technologieanbieter für Industrieautomatisierung in Berlin-Kreuzberg.

Kooperation im Fokus

Im Fokus der Diskussion stand die Intensivierung der Kooperation zwischen Startups und kleinen und mittleren Unternehmen (KMUs) und damit eines der zentralen Themen der Berliner Startup-Agenda 2022-2026. Kooperationen zwischen Startups und etablierten Unternehmen sind in Deutschland seit Jahren rückläufig, das zeigt der Deutsche Startup Monitor des Startup-Verbands. Gerade an einem Standort wie Berlin bestehen für Kooperationen vielfältige Anknüpfungsmöglichkeiten, allerdings bedarf es hierfür einer besseren Vernetzung zwischen beiden Welten. Für KMUs kann die Zusammenarbeit mit Startups Zugang zu Innovationen erleichtern und digitalen Geschäftsmodellen Vortrieb leisten. Startups profitieren von der Reputation und dem Image eines etablierten Unternehmens, zudem bietet die Kooperation einen Weg, frühzeitig Kunden für Produkte und Dienstleistungen zu gewinnen. Auch die langjährige Expertise etablierter Firmen bei Produktion und Marketing kann Startups helfen, sich zu entwickeln und zu wachsen.

Matchmaking – Reallabore – Förderprogramme

Als geeigneten Weg für den Brückenschlag haben die Teilnehmenden vor allem kuratierte Matchmaking-Formate zwischen Startups und KMUs identifiziert, die große Bedeutung von Reallaboren als Testfelder für neue Anwendungen und Technologien unterstrichen, sowie die Überprüfung bestehender Förderformate auf ihre Wirksamkeit zur Vernetzung von KMUs und Startups angeregt. Um das Innovationsökosystem in Berlin zu stärken, hat der Berliner Senat bereits zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Dazu gehören Förderprogramme wie die Digitalprämie, das ProFIT-Programm und der Transfer BONUS. In Vorbereitung befinden sich zudem neue Maßnahmen, wie etwa neue KMU-Büros an Berliner Hochschulen und die Etablierung von Reallaboren in der Stadt.

Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey: „Berlin ist eine der wichtigsten Start-up Metropolen in Europa und der Welt. Über 5.700 Unternehmen sind mittlerweile in der Stadt. Die Hälfte des gesamtdeutschen Venture Capital-Einsatzes im Jahr geht allein nach Berlin. Die enge Zusammenarbeit der Landesregierung mit dem Ökosystem ist mir sehr wichtig. Die Startups bilden heute einen veritablen digitalen Mittelstand in unserer Stadt und sind einer der Gründe, dass sich Berlin inzwischen zu einem Zugpferd der deutschen Wirtschaft entwickelt hat. Wir stehen jetzt vor der riesigen Aufgabe, die Transformation unserer Wirtschaft in puncto Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Resilienz voranzutreiben, um auch in Zukunft als Wirtschaftsstandort im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu sein. Und mehr noch: wir wollen zur Innovationsmetropole Nummer Eins in Europa werden. Dafür müssen wir das große Potenzial der Zusammenarbeit zwischen unseren Startups und den kleinen und mittleren Unternehmen deutlich besser nutzen. Mit dem Sondervermögen Klimaschutz, Resilienz und Transformation im Umfang von bis zu 10 Milliarden Euro entsteht ein großes Einsatzfeld für genau diesen Ansatz. Wir wollen die notwendigen Veränderungen für ein klimaneutrales Berlin verknüpfen mit dem Transfer neuer Technologien und Innovationen zwischen Startups und etablierten Unternehmen. Das wollen wir auch mit Reallaboren und neuen KMU-Büros an Hochschulen strukturell gezielt unterstützen. Gerne setze ich den Roundtable Startups fort, weil er sich als Dialogformat sehr bewährt hat und uns die Möglichkeit bietet, Herausforderungen und Chancen vertrauensvoll, effektiv und vor allem gemeinsam anzupacken.“

Christoph Stresing, Geschäftsführer des Startup-Verbands betonte: „In der Kooperation zwischen Startups und etablierten Unternehmen steckt großes Potential: Startups gewinnen dadurch neue Partner und Kunden. Als junge Unternehmen sind sie auf einen schnellen Marktzugang angewiesen. KMUs werden durch die Innovationen der Startups zukunftsfähiger. Diese Win-Win-Situation stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit insgesamt. Franziska Giffey hat dieses große Potential erkannt. Gut, dass Berlin jetzt Initiativen startet, um das Potential noch besser zu nutzen. Wichtig ist dabei, dass die Maßnahmen auf die spezifischen Bedarfe von Startups ausgerichtet werden.“

Madlen Dietrich, Referatsleiterin Digitalisierung und Startup-Wirtschaft bei den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg: „Berlin ist bereits führende Startup- und Digitalhauptstadt und hat das Potenzial, sich auch als Innovationshauptstadt die Spitzenposition zu sichern. Dafür müssen wir Innovationen in die Fläche bringen und als Gesamtberliner Wirtschaftsökosystem die Rahmenbedingungen für Kooperationen zwischen Startups und Industrie stärken. Der heutige Austausch hat dafür wichtige Impulse gesetzt. Wir freuen uns darauf, mit gemeinsamen Projekten wie dem Match-Making-Format „Industrie trifft Startups“ und einem Produktionsnetzwerk für Hardware-Startups Kooperationen – insbesondere mit Blick auf Startups und KMU – weiter voranzubringen.“

Faruk Tuncer, Bitkom-Landessprecher Berlin/Brandenburg: „Die Kooperation zwischen Startups und KMU ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation. Der Bitkom begrüßt daher, dass die Berliner Landesregierung diesem Thema künftig noch mehr Aufmerksamkeit widmen will, denn es gibt noch viel zu tun: Bundesweit arbeitet nur jedes dritte Unternehmen mit Startups zusammen. Doch gerade für den Mittelstand ist die Zusammenarbeit mit Startups oft der beste Weg, Zugang zu neuen Technologien und digitalen Innovationen zu bekommen. Startups profitieren gleichzeitig von der langjährigen Erfahrung ihrer etablierten Partner.“

Sonja Jost, Vizepräsidentin der Berliner Industrie- und Handelskammer erklärt: „Wir brauchen geeignete Instrumente, um Kooperationen von Startups und kleinen und mittleren Unternehmen gezielt und systematisch zu fördern. Als Wirtschaftsstandort dürfen wir dieses riesige Innovationspotential nicht vernachlässigen. Formate wie der Roundtable sind deshalb wichtig, um Vernetzung herzustellen und die benötigten Instrumente zu definieren.“

  • 20230915 PM Roundtable Startups zu Kooperationen

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