Berlin Adlershof zeigt Stärke in der Corona-Krise

Pressemitteilung vom 18.04.2020

  • Über 30 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen im Kampf gegen Covid-19 engagiert
  • Wachstum auch 2019 überdurchschnittlich
  • Deutschlands größter Wissenschafts- und Technologiepark zuversichtlich, „die gegenwärtige Krise in Gänze erfolgreich durchstehen zu können“

Im Wissenschafts- und Technologiepark Berlin Adlershof beteiligen sich gegenwärtig über 30 Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen aktiv an der Bekämpfung des Coronavirus. Dies hat eine Erhebung der Betreibergesellschaft WISTA Management GmbH (WISTA) im April 2020 ergeben. Das Engagement reicht von der Bereitstellung medizinischer Ausrüstung bis zur Beteiligung an der Entwicklung eines Impfstoffs.

„Um das Covid-19 Virus zu bekämpfen und einzudämmen, brauchen wir schnell passende Arzneimittel und Impfstoffe“, betont Ramona Pop, Berlins Senatorin für Wirtschaft und Betriebe. “Ich freue mich, dass sich am Zukunftsort Adlershof eine Vielzahl von Unternehmen und wissenschaftliche Einrichtungen im Kampf gegen das Covid-19 Virus engagiert. Unsere Berliner Zukunftsorte verfügen hierfür über hervorragende Forschungskompetenzen. Sie alle leisten einen wichtigen Beitrag, um die Coronakrise zu bewältigen.“

Nach den Worten von WISTA-Geschäftsführer Roland Sillmann zeigt das Engagement, „dass Unternehmen und Einrichtungen in einem so breit aufgestellten Wissenschafts- und Technologiepark wie in Berlin Adlershof gerade in Krisenzeiten flexibel agieren und sehr schnell innovative Kräfte entfalten können. Das zumindest stimmt uns zuversichtlich, dass der Technologiepark die gegenwärtige Krise in Gänze erfolgreich durchstehen kann.“

„Wir hatten schon vor einen Jahr darauf hingewiesen“, so Sillmann, „dass von Berlin Adlershof nicht mehr nur regionalökonomische, sondern auch neue inhaltliche Impulse ausgehen werden.“ Deutschlands führender Technologiepark „kann und wird einen Beitrag leisten, um die großen Herausforderungen unserer Zeit (z. B. Klimawandel, Umweltverschmutzung) zu bewältigen – durch Forschung und Entwicklung, mit Produkten und Leistungen.“ Wie aus der jüngsten Jahresumfrage hervorgeht, hatten sich bereits Ende 2019 knapp 80 % der Unternehmen diesem Statement angeschlossen.

Der Präsident der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung, Prof. Dr. Ulrich Panne, zugleich Sprecher der außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Adlershof (IGAFA), betont dazu die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen und Universität, die in Adlershof beispielhaft funktioniert. Ausgelöst durch den Erfolg der Berliner Universitäten in der Exzellenzinitiative haben sich im Frühjahr die Berliner Forschungseinrichtungen zu BR 50 zusammengeschlossen, um in einem integrierten Berliner Forschungsraum die „Grand Challenges“ der Zukunft gemeinsam noch besser angehen zu können.

Auf die Frage nach konkreten Beiträgen, nannten 23 % der Adlershofer Unternehmen und Einrichtungen ihre Entwicklungen, 18,6 % eigene Produkte und 60% Dienstleistungen. “In Anbetracht der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus“, fügt WISTA-Geschäftsführer Sillmann hinzu, „zeigt sich eindrucksvoll, wie schnell die Adlershofer Standortpartner eine solche Herausforderung angenommen haben und zu ihrer Bewältigung beitragen.“

Zuversicht auf solider Grundlage

Eine solide Grundlage für einen zuversichtlichen Blick nach vorn ist nach Einschätzung des WISTA-Geschäftsführers das überdurchschnittliche Wachstum des Technologieparks. Wie die Jahresumfrage belegt, hatte sich dieses auch 2019 fortgesetzt. Ende des Jahres lagen die Umsätze und Haushaltsmittel mit 2,52 Mrd. Euro um 8,7 % über denen des Vorjahres. Ende 2019 waren im Adlershofer Entwicklungsgebiet 23.500 Menschen tätig. Auch ohne die darin gezählten rund 2.600 Beschäftigten der Allianz AG ist dies gegenüber 2018 ein Zuwachs von 7,4 %. Hinzu kamen rund 6.458 Studentinnen und Studenten sowie 788 (2018: 850) Auszubildende.

Von Ende 2009 bis Ende 2019 stieg die Zahl der Anlieger Entwicklungsgebiet Adlershof von 836 auf 1.207, die Zahl der Beschäftigten kletterte von 13.556 auf 23.500; die Umsätze haben sich in dieser Zeit nahezu verdoppelt (von, 1,338 Mrd. Euro auf 2,52 Mrd. Euro)

Im Kerngebiet, dem Wissenschafts- und Technologiepark, legten die Umsätze der nunmehr 564 (2018: 527) Unternehmen um 5,8 % (2018: 7,4 %) zu und überschritten damit erstmals die Milliardengrenze (1.027.066 Euro). Die Zahl der Beschäftigten stieg um 7,3 % (2018: 5,8 %) auf 7.945. Hinzu kamen 232 Auszubildende (2018: 215).

Der Förder- bzw. Drittmittelanteil am Budget der in Adlershof ansässigen Einrichtungen der Humboldt-Universität zu Berlin (HU) betrug 30,6 Mio. Euro (2018: 32 Mio. Euro), die Grundfinanzierung belief sich auf 56 Mio. Euro (2018: 50 Mio. Euro). Bei den zehn außeruniversitären Instituten lagen die Haushaltsmittel mit 135,8 Mio. Euro fast gleichauf mit denen des Vorjahres (135,6 Mio. Euro); die Drittmittel lagen mit 80 Mio. Euro geringfügig unter denen des Vorjahres (2018: 81,7). Die Zahl der Beschäftigten in den wissenschaftlichen Einrichtungen legte gegenüber 2018 um 3,8 % auf 2.831 zu.

Auch die Unternehmen in der Medienstadt profitierten von der 2019 anhaltend guten konjunkturellen Lage. Ihre Zahl stieg um 19 auf 189; ihre Umsätze legten um 17,4 % auf 299,3 Mio. Euro zu. Die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter kletterte um 8,1 % auf 1.759, die der freien Mitarbeiter um 10,3 % auf 1.201. Hinzu kamen 56 Auszubildende (2018: 63).

Die Umsätze und Haushaltsmittel der 454 Unternehmen und Einrichtungen im übrigen Entwicklungsgebiet legten 2019 um 10,4 % (2018: 19,3 %) auf knapp über eine Milliarde Euro (1.006.135 Mio. Euro) zu. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um 8,4 % (2018: 10 %) auf 7.092. Hinzu kamen 447 (2018: 520) Auszubildende (u. a. bei mehreren Trägern überbetrieblicher Ausbildung).

Der Ausblick auf die Geschäftsentwicklung für das Jahr 2020 war zum Zeitpunkt der Befragung (Dezember 2019 – Ende Januar 2020) noch von solidem Optimismus geprägt. Die Unternehmen im Wissenschafts- und Technologiepark schätzten die Aussichten ähnlich positiv wie im Vorjahr ein: 55 % (2018: 55,6 %) gingen von einer Steigerung des Umsatzes aus, 6 % (2018: 5 %) befürchteten einen Umsatzrückgang, 41,7 % (2018: 40 %) der befragten Unternehmer erwarten eine steigende, ca. 55 % (2018: 57 %) eine konstante Beschäftigtenzahl.

Das hoch eingeschätzte Image des Hochtechnologiestandorts Adlershof erzielte 2019 bei der Beurteilung wichtiger Standortbedingungen erneut einen Spitzenwert. Auch wird die Zufriedenheit mit den Verhältnissen am Standort von den Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen unverändert hoch eingeschätzt. In Anbetracht des dynamischen Wachstums wächst das Interesse der Standortpartner an einem leistungsfähigen ÖPNV ohne Kapazitätsengpässen und anfälligen Verbindungen.