Geschichte der Staatsbibliothek
Nachdem die Alte Bibliothek am Forum Fridericianum für die Sammlung der Preußischen Staatsbibliothek, der einstigen Königlichen Bibliothek, zu klein geworden war, ließ Kaiser Wilhelm II. das Akademiegebäude von 1743 abreißen und 1903-14 von Ernst von Ihne einen repräsentativen Neubau errichten. Der 170 mal 106 Meter große Baublock erhielt eine prächtige neobarocke Fassade.
Repräsentationsstil par excellence
Über einem rustizierten Sockelgeschoß erheben sich zwei Hauptgeschosse, zwischen deren sie verbindenden Schmuckbesatz die Fenster des Zwischengeschosses eingelassen sind. Das Dach wird durch eine Attika verdeckt, der dreiachsige Mittelrisalit zu den Linden durch kolossale Halbsäulen als Eingangsbereich ausgewiesen. Der Zugang zur Bibliothek führt über einen efeubewachsenen Vorhof. Die Staatsbibliothek ist ein gutes Beispiel für den vom Kaiser gewünschten Repräsentationsstil, der das seit der Reichsgründung gewonnene neue Selbstgefühl darstellen sollte.
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen
Durch die Kriegszerstörungen hat der Baukomplex sein Zentrum verloren: den Lesesaal mit einer gewaltigen Kuppel (mit 38 Metern Spannweite). Der gesamte Gebäudekomplex wurde generalsaniert. Im März 2013 wurde der neue Lesesaal eröffnet (Architekt: H. G. Merz), dessen Glaskubus den zerstörten Kuppelsaal ersetzt. Die kompletten Sanierungsarbeiten an der Staatsbibliothek wurden am 25. Januar 2021 mit der feierlichen Wiedereröffnung abgeschlossen.
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Aktualisierung: 22. Januar 2021