In einer Untersuchung wurden die qualitativen und monetären Auswirkungen einer Zertifizierung nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für Berliner Schulneubauvorhaben umfassend beantwortet. Aus den Analysen zur betrachteten Referenzschule ISS Mahlsdorf lässt sich ableiten, dass das Qualitätsniveau „BNB-Silber“ hinsichtlich der Bauwerkskosten kostenneutral umsetzbar ist, sofern die für die BNB-Umsetzung erforderliche Planungsbegleitung und Dokumentation erfolgt. Dies kann durch Beauftragung eines externen BNB-Koordinators erfolgen, was mit den dargestellten Honoraren für einen BNB-Koordinator anzusetzen wäre. Für die Kosten der Zertifizierung ist zunächst folglich ein Betrag von deutlich unter 1% der Gesamtkosten anzusetzen, und zwar ohne Berücksichtigung der durch den BNB-Koordinator durch Lebenszykluskostenanalysen im Rahmen der ökonomischen Nachhaltigkeitsbewertung identifizierbaren Kosteneinsparungen sowie der bewussten Optimierung der prozessbezogenen Qualität.
Dieser geringe kurzfristige Mehraufwand erscheint angesichts der Klimaschutz- und Ressourcenziele des Landes Berlin und der durch die BNB-Anwendung einhergehenden Qualitätssicherung des Planungs- und Bauablaufs – auch unter Berücksichtigung der vollständigen Projektdokumentation für die Optimierung der Betriebsphase – mehr als angemessen. Die Untersuchung empfahl daher, die Zielsetzung „BNB-Silber“ dauerhaft in der Regelung des Leistungsblattes 26 der VwVBU beizubehalten.
Um für bestimmte Anwendungsfälle exemplarisch noch ambitioniertere Zielsetzungen zu erproben und auszuwerten (bspw. BNB-Gold, Nullenergie-Gebäudekonzepte, CO2-neutrale Gebäudekonzepte, weitestgehender Einsatz nachwachsender oder rezyklierter Rohstoffe und Materialien etc.) wäre es laut der Untersuchung zielführend, entsprechende Pilot- oder Leuchtturmprojekte zu initiieren.