Jährlicher Wirtschafts- und Innovationsbericht veröffentlicht

Pressemitteilung vom 08.09.2023

Wirtschafts- und Innovationsbericht: Berlin 2022/2023

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe hat ihren jährlichen Wirtschafts- und Innovationsbericht 2022/2023 veröffentlicht. Auf insgesamt 90 Seiten bietet das Kompendium eine Übersicht zu allen wesentlichen Berliner wirtschafts- und innovationspolitischen Entwicklungen und Konjunkturzahlen des vergangenen Jahres. Der Bericht ist online frei abrufbar:
https://www.berlin.de/sen/wirtschaft/konjunktur-und-statistik/archiv/wib2023.pdf

Starkes Wirtschaftswachstum und 65.000 neue Arbeitsplätze

Die Berliner Wirtschaft ist auch 2022 in einem schwierigen konjunkturellen Umfeld expandiert. Das Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich trotz der hohen Unsicherheiten infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine um real 4,9 Prozent. Insgesamt lag die Wirtschaftsleistung 2022 in Berlin bei 179,4 Mrd. Euro; dies waren 13,9 Mrd. mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig sind in der Hauptstadt rund 65.000 neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse entstanden.

Digitalwirtschaft und Startup-Ökosystem auf Erfolgskurs

Starke Impulse gingen in Berlin auch 2022 von der Digitalwirtschaft aus. Die Branche Information und Kommunikation (IKT) hat deutlich Personal aufgebaut und gerade die Entwicklung des Startup-Ökosystems ist in Berlin weiterhin eine Erfolgsgeschichte. Trotz weltweiter Zurückhaltung bei Risikokapitalgebern konnte Berlin 2022 mit 4,9 Mrd. Euro an geflossenem Venture Capital sein historisch zweitbestes Ergebnis erzielen. Damit ging jeder zweite Euro, der 2022 in Deutschland in Startups investiert wurde, an Unternehmen in der Hauptstadt. Mit einer neuen Startup Agenda 2022-2026 will Berlin seine Position als eine der weltweit erfolgreichsten Startup-Metropolen weiter ausbauen und neue Akzente mit mehr Diversität, Nachhaltigkeit und Kooperationen setzen.

Technologiecluster als Treiber des Innovationsstandorts

Die Entwicklung des Startup-Ökosystems geht einher mit starken Innovationsaktivitäten im Zuge der gemeinsamen Innovationsstrategie innoBB 2025 der Länder Berlin und Brandenburg. Dabei hat sich die Beschäftigtenzahl in den gemeinsamen Clusterkernen zwischen 2012 und 2021 stärker erhöht als in anderen Metropolregionen. Berlin hat als Innovationsstandort erhebliches Potenzial. Finanzierungen für die Technologiecluster anzubieten, ist damit ein wichtiger Fokus der Wirtschaftspolitik. Allein 2022 konnte die IBB Finanzierungszusagen von fast 240 Mio. Euro in die Berliner Cluster verzeichnen.

Weiterentwicklung des Industriestandorts Berlin

Mit dem Masterplan Industriestadt Berlin 2022-2026 (MPI) wurden unter Einbindung des Netzwerks Industriepolitik und weiterer Akteure Maßnahmen für die Weiterentwicklung des Industriestandorts in den nächsten Jahren beschlossen. Alle Projekte zielen auf die drei zentralen Themen des neuen MPI ab: die digitale Transformation, die ökologische Transformation sowie die Transformation der industriellen Arbeitswelt. Dabei kommt Projekten zur Förderung von Schlüsseltechnologien, wie etwa dem Leichtbau, 3D-Druck und Additive Manufacturing in Berlin eine wichtige Rolle zu.

Neue Impulse für Transformation, Außenwirtschaft und Tourismus

Die Transformation der Berliner Wirtschaft ist ein wichtiger Baustein für Berlins Entwicklung hin zur klimaneutralen Stadt. Zur Erreichung dieses Zielt spielt der Ausbau der Erneuerbaren Energien eine maßgebliche Rolle. Mit Erweiterungen im SolarPLUS-Förderprogramm, der eingeführten Solarpflicht und vom Senat beschlossenen Maßnahmen zur Beschleunigung der Dekarbonisierung des Stromsektors wurde die Nutzung der Photovoltaik-Potentiale in Berlin weiter gestärkt. Im Jahr 2022 sind in Berlin insgesamt 3.700 Solaranlagen mit einer Leistung von 32,9 Megawatt Peak (MWp) neu installiert worden, ein Plus von rund 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil vom Solarstrom am Berliner Strommix stieg damit auf 3,5 Prozent.

Der Berliner Außenhandel wächst: die Exporte stiegen im Jahr 2022 um 3,8 Prozent auf 16,5 Mrd. Euro. Wichtigste Exportmärkte für Berliner Unternehmen waren dabei die USA (1,57 Mrd. Euro), China (1,36 Mrd. Euro), Frankeich (1,29 Mrd. Euro), Polen (1,04 Mrd. Euro) und das Vereinigte Königreich (835 Mio. Euro). Berlins Exportschlager waren vor allem pharmazeutische Erzeugnisse mit 2,7 Mrd. Euro, gefolgt von Maschinen mit 2,5 Mrd. Euro und Fahrzeugen mit 1,9 Mrd. Euro. Mit einem neuen Außenwirtschaftsportal Berlin-Brandenburg wurde eine weitere Maßnahme umgesetzt, die den Wirtschaftsstandort Berlin stärkt. Das Online-Portal bündelt Termine, Angebote und Informationen zur Außenwirtschaft und zur Internationalisierung in der Hauptstadtregion und stellt sie kompakt und kostenfrei zur Verfügung.

Trotz der weiterhin krisengeschüttelten Weltlage ist Berlin beim Tourismus und in der Kongressbranche ein starkes Comeback gelungen. In 2022 wurden insgesamt 10,4 Mio. Gäste mit 26,5 Mio. Übernachtungen verzeichnet. Damit hat sich Berlin unter den Top-3-Destinationen gemeinsam mit Paris und London behauptet. Das Vor-Corona-Niveau von 2019 konnte jedoch noch nicht ganz erreicht werden. Mit zahlreichen Maßnahmen hat die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam mit visitBerlin den Neustart der Berliner Tourismus- und Event-Branche unterstützt und gemeinsam mit den Branchen den Fokus auf die Schwerpunkthemen Resilienz, Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit gelegt.