Ernst-Reuter-Platz

Ernst-Reuter-Platz

  • Ernst-Reuter-Platz© Franziska Delenk
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Der Ernst-Reuter-Platz ist ein Verkehrsknotenpunkt in Berlin-Charlottenburg. Der Platz mit großer Brunnenanlage in der Mitte wurde nach dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister Ernst Reuter benannt.
An dem nach dem einstigen Regierenden Bürgermeister Berlins Ernst Reuter (1889-1953) benannten Verkehrsknotenpunkt im Bezirk Charlottenburg treffen sternförmig mehrere Straßen-Hauptachsen aufeinander und werden durch einen Kreisverkehr verbunden. In der Mitte des Kreisverkehrs am Ernst-Reuter-Platz befindet sich ein Brunnen mit Wasserbecken und 41 Fontänen im Zentrum der Anlage.

Die Idee des Ernst-Reuter-Platzes

Der Ernst-Reuter-Platz wurde lange Jahre als "Knie" bezeichnet, da der kilometerlange gerade Straßenzug zwischen dem ehemaligen Stadtschloß in Mitte und dem Schloß Charlottenburg im Westen an dieser Stelle einen Knick aufweist. Sein heutiges Aussehen erhielt der Platz Ende der 1950er Jahre: Die Architekten Bernhard Hermkes und Werner Düttmann legten ihn als einen der größten und verkehrsreichsten Plätze der Stadt mit Bürobauten um eine Mittelinsel mit Wasserspielen an. Doch zeigte sich das große, rondellartige Oval trotz der großzügigen Bemessungen der zunehmenden Verkehrsdichte nicht gewachsen und mußte in der Folgezeit mehrfach umgebaut werden.
Die Platzidee entspricht einem Gedanken, den Ludwig Mies van der Rohe bereits in den 1920er Jahren für den Alexanderplatz vorgeschlagen hatte: Eine Verkehrsinsel wird von lose gruppierten Einzelbauten umstellt, die aber keine Platzwand bilden; der offene Stadtraum sollte dem modernen Weltstadtverkehr entsprechen. Ehemals ob seiner Modernität bewundert, gilt der Ernst-Reuter-Platz heute als Beispiel eines autogerechten "Nicht-Platzes".

Telefunken-Haushaus mit öffentlicher Caféteria im 20. Stock

Bereits vor der Umgestaltung des Ernst-Reuter-Platzes war 1955-59 nach Plänen von Willy Kreuer an der Südostseite das Institut für Bergbau der Technischen Universität (TU) errichtet worden, vor dem sich seit 1963 die Freiskulptur "Wachsende Flügel" von Karl Hartung befindet. 1956/57 entstand im Nordwesten das von Bernhard Hermkes entworfene "Osramhaus", 1960 folgten der parallel zu dem Gebäude verlaufende Hochhaustrakt nach Plänen von Gustav Müller und Franz Heinrich Sobotka sowie auf der Westseite das heute von der TU genutzte "Telefunken-Hochhaus" von Paul Schwebes und Hans Schoszberger auf rechteckigen Grundriß. Es ist bei 22 Stockwerken rund 80 Meter hoch und steht unter Denkmalschutz. Seine Fassade wird von je vier Stützen geprägt, die sich nach oben verjüngen. Ein Tipps für alle Besucher des Platzes: In der 20. Etage des Telefunken-Hochhauses befindet sich eine öffentliche Caféteria der Technischen Universität. Vom "Skyline"-Café" eröffnet sich ein atemberaubender Blick über die Stadt.

Gebäude rund um den Ernst-Reuter-Platz

Auf der Südseite des Platzes wurden 1961 nach Plänen von Rolf Gutbrod das IBM-Gebäude und 1972 das Raiffeisenhaus von Hans Gerber und Otto Risse sowie 1972-75 das zur Bismarckstraße überleitende Bürogebäude von Bernhard Binder erbaut. Der Fachbereich Architektur der Technischen Universität erhielt 1968 an der Nordseite des Platzes ein Gebäude nach Plänen von Hermkes, das 1970 um einen Anbau für das Institut für Städtebau von Hans Scharoun erweitert wurde. Als plastische Erinnerung an den Namenspatron des Platzes steht seit 1961 vor der Architektur-Fakultät die von dem Bildhauer Bernhard Heiliger geschaffene Skulptur "Flamme".

Informationen

Karte

 Adresse
Ernst-Reuter-Platz 1
10587 Berlin
Hinweis
Wegen der Coronamaßnahmen der die Cafeteria Skyline der TU vorübergehend geschlossen.
Hinweis
Der Zugang zur Mittelinsel mit Springbrunnen ist über den U-Bahnhof in der Knesebeckstraße möglich.
Architekt
Bernhard Hermkes, Werner Düttmann

Nahverkehr

U-Bahn
Bus

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| Aktualisierung: 17. August 2022